Ihr Browser ist veraltet. Bitte aktualisieren Sie Ihren Browser auf die neueste Version, oder wechseln Sie auf einen anderen Browser wie ChromeSafariFirefox oder Edge um Sicherheitslücken zu vermeiden und eine bestmögliche Performance zu gewährleisten.

Zum Hauptinhalt springen

Abtreibungsrecht in den USA
So reagieren Schweizer Unternehmen im US-Abtreibungsstreit

Der Entscheid des obersten Gerichts führte zu heftigen Protesten auf den Strassen. Auch grosse Unternehmen wie Apple und Amazon reagierten auf den Entscheid. 
Jetzt abonnieren und von der Vorlesefunktion profitieren.
BotTalk

In den USA ist das nationale Recht auf Abtreibung nach 50 Jahren abgeschafft worden. Der Entscheid des obersten US-Gerichts hat zu heftigen Protesten im ganzen Land geführt und dürfte den Riss in der Gesellschaft und zwischen den Landesteilen weiter vertiefen. In Umfragen spricht sich die Mehrheit der Bevölkerung für das Recht auf Abtreibung und für eine Regelung des Schwangerschaftsabbruchs aus.

Auch die amerikanischen Unternehmen mischen sich in die Diskussion ein. Vor allem Gesellschaften mit Hauptsitz in Staaten, die von linken Demokraten dominiert werden, haben ihren Angestellten finanzielle Unterstützung zugesichert, sollten sie in einen anderen Bundesstaat reisen müssen, um dort einen entsprechenden Eingriff vornehmen zu lassen.

Zu diesen Firmen zählen unter anderem Apple, Amazon, Disney, Netflix, Meta, JPMorgan, Goldman Sachs, Bank of America, American Express  und Starbucks. Fraglich ist allerdings die Legalität der finanziellen Unterstützung eines Vorgangs, der in vielen Bundesstaaten illegal sein wird. Erwartet werden deshalb weitere Gerichtsverfahren. Die Fahrtenvermittler Uber und Lyft haben bereits angekündigt, Rechtskosten zu übernehmen, sollten ihre Fahrer wegen des Transports von Abtreibungssuchenden verklagt werden.

Auch Schweizer Unternehmen mit substanzieller US-Präsenz beziehen Stellung. Auf Anfrage teilt Novartis mit: «Wir werden unseren Mitarbeitenden entgegenkommen, wenn sie bestimmte Leistungen in ihrem Heimatstaat oder ihrer Heimatregion nicht in Anspruch nehmen können.» Roche teilt mit, dass ihre Versicherung «die Reise- und Unterkunftskosten der Mitarbeitenden abdeckt, wenn sie eine medizinische Versorgung benötigen, die vor Ort nicht verfügbar ist.» ABB prüfe noch die Sachlage. Ziel sei es aber, «den gleichberechtigten Zugang zur Gesundheitsversorgung für unsere Mitarbeitenden und ihre Angehörigen zu erhalten und zu schützen».

Die meisten schweigen

Gemäss einer Umfrage der Beratungsfirma Mercer haben nur knapp 40 Prozent der befragten US-Gesellschaften angegeben, solche Ausgaben finanzieren zu wollen. Viele Konzernleitungen wollen zum kontroversen Streitpunkt keine Stellung beziehen. Dazu gehört der grösste Arbeitgeber der USA, der Handelskonzern Walmart mit Hauptsitz im konservativen Bundesstaat Arkansas. Nicht dazu äussern wollen sich auch McDonald’s, Coca-Cola, Pepsi, General Motors, Tyson und Marriott.

Auch die meisten Schweizer Unternehmen mit US-Präsenz wollen sich auf Anfrage nicht zum Thema äussern. «Wir kommentieren diese Sache nicht», teilt Credit Suisse mit. «Wir können hierzu aktuell keine Angaben machen», schreibt auch Swiss Re. «Wir haben zu diesem Zeitpunkt keinen Kommentar», meint Lonza. 

Dieser Artikel stammt aus der Finanz und Wirtschaft, weitere Artikel finden Sie unter www.fuw.ch