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Schweizer Windkonzept angepasst
So profitiert die Schweiz vom Fortschritt in der Windkraft

Der Windpark Gries, nahe dem Nufenenpass, ist der höchstgelegene Windpark in Europa.
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Der Fortschritt in der Windkraft hat einen Einfluss auf das Windkonzept der Schweiz. Nicht nur Offshore-, auch Onshoreanlagen sind in den letzten Jahren deutlich leistungsstärker geworden. So hat der Bund das Windkonzept entsprechend korrigiert: Um die anvisierten Ziele zu erreichen, geht er nun von 400 bis 600 erforderlichen Anlagen aus. Zuvor waren es noch 800 bis 1000 Anlagen. «Pro Anlage kann immer mehr Wind geerntet werden, und die Technologie wird immer noch besser», sagt Anita Niederhäusern vom Fachverband Suisse Eole.  

Ein gutes Beispiel ist das Projekt «Windkraft Grenchen». Aus Gründen des Umweltschutzes können die Betreiber nach einem Urteil des Bundesgerichts nur vier statt sechs Anlagen errichten. Das Bundesgericht war teilweise auf die Beschwerde des Schweizerischen und solothurnischen Vogelschutzverbands eingegangen.

Nun gab der Verwaltungsrat kürzlich bekannt, dass sich der Windpark auch so wirtschaftlich betreiben lasse. Der Grund: Weil das Verfahren so lange dauerte, ist heute eine neue Generation von Windturbinen auf dem Markt erhältlich, die rund 30 Prozent mehr Leistung erbringen, sodass sich mit vier Anlagen gleich viel Strom produzieren lässt wie mit den sechs ursprünglich geplanten. Die modernen Anlagen erfüllen dabei die Anforderungen des bisherigen Nutzungsplans.  

«Diese Anlage könnte Strom für eine Kleinstadt von 10’000 Einwohnern produzieren.»

Anita Niederhäusern, Fachverband Suisse Eole

Ein anderes Beispiel ist eine Gemeinde im Oberaargau im Kanton Bern. Sie plant eine moderne Anlage mit einer Leistung von 5,5 Megawatt Leistung. «Aufgrund der guten Windverhältnisse könnte diese Anlage im Jahr über 10 Millionen Kilowattstunden Strom produzieren, das entspricht ungefähr dem Haushaltsstrom einer Kleinstadt mit 10’000 Einwohnern», sagt Anita Niederhäusern.  

Noch harzt es jedoch mit der Windkraft in der Schweiz. Rund 280 Windenergieanlagen warten auf einen Gerichtsentscheid oder befinden sich im Planungs- oder Bewilligungsverfahren auf Gemeinde-, Kantons- oder Bundesebene. Windkraft deckt etwa 0,2 Prozent des Strombedarfs der Schweiz. Zum Vergleich: In Österreich produzieren über 1300 Windenergieanlagen rund 13 Prozent des Strombedarfs. Unbestritten ist: Aufgrund des hohen Winterstromanteils könnte mithilfe der Windenergie der Stromimport im Winter in der Schweiz deutlich reduziert werden.

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