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6 Tipps fürs Schwimmen
So können Sie sich vor Badeunfällen schützen

Die häufigsten Badeunfälle betreffen junge Männer: Badende am Genfersee.
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Im Zehnjahresschnitt zählt die Schweizerische Lebensrettungs-Gesellschaft SLRG rund 45 Ertrinkungstote pro Jahr, wobei die Unfälle zum grössten Teil im See und Fluss geschehen. Je nachdem, wie schön das Sommerwetter ausfällt, schwankt die Zahl. So registrierte die SLRG im Jahr 2022 mit seinem prächtigen Sommer 63 Ertrinkungsopfer – so viele, wie seit knapp 20 Jahren nicht mehr. Bei besserem Wetter steigt sie an.

Es verunglücken hauptsächlich Männer – zu 84 Prozent. Dabei ist vor allem die Altersgruppe zwischen 15 und 29 Jahren betroffen. Die allermeisten Opfer sind bei Badeunfällen in Flüssen (46 Prozent) und Seen (weitere 46 Prozent) zu beklagen sowie 3 Prozent in öffentlichen Badeanstalten.

Die Schweizerische Lebensrettungs-Gesellschaft (SLRG) hat sich zum Ziel gesetzt, die Zahl zu senken. Philipp Binaghi von der SLRG sagt, worauf Sie achten sollten.

Auf den Körper hören

Man geht immer ein gewisses Risiko ein beim Schwimmen. Deshalb ist es wichtig, dass Badende ihr Verhalten anpassen: Fühle ich mich fit, oder geht es mir vielleicht nicht so gut? Jeder sollte die eigenen Fähigkeiten gut einschätzen können. Wer einen schlechten Tag hat, sollte nicht schwimmen gehen oder nicht so weit und ambitioniert.

Nicht erhitzt von der Sonne ins kühle Wasser springen

Das kann zu einem Kälteschock führen. Dabei können gegensätzliche lebensbedrohliche Reflexe auftreten. Beispielsweise steigt plötzlich die Atemfrequenz an bis zur Hyperventilation, und der Drang zum Atmen ist so stark, dass man die Luft nicht anhalten kann, was man aber unter Wasser tun müsste. Zudem steigen der Blutdruck und die Herzfrequenz stark an. Deshalb sollte sich jeder langsam abkühlen, besonders aber Menschen mit Herzerkrankungen, Herzrhythmusstörungen oder arteriosklerotischen Gefässerkrankungen.

Keine Mutproben im Wasser, nicht unter Drogeneinfluss schwimmen

Die häufigsten Badeunfälle betreffen junge Männer. Der Grund dafür ist deren Risikoverhalten. Oft sind die Ereignisse eine Folge von Mutproben und des Gruppendrucks, sich etwa mit Sprüngen in unbekanntes Gewässer zu beweisen. Auch eine falsche Gefahreneinschätzung beim Schlauchbootfahren kann fatal sein. Zusammengebundene Boote sind nicht mehr zu manövrieren. Schwimmen in der Nähe eines Wehrs kann wegen der Wasserwalze tödlich enden, Gleiches gilt für die Strömungen bei Brückenpfeilern. Zudem sind Alkohol und Drogen Risikofaktoren. Wer mit Freundinnen und Freunden feiern und baden will, sollte die Reihenfolge beachten: erst schwimmen, dann (gemässigt) trinken. 

Besondere Vorsicht beim Schwimmen in Flüssen und Seen

Die meisten tödlichen Badeunfälle geschehen beim unbeaufsichtigten Baden in Flüssen oder Seen. Die Gefahren werden oft unterschätzt, etwa die Strömung, sodass Schwimmer nicht mehr ans Ufer kommen können. Man sollte nie allein grössere Strecken im Freiwasser schwimmen. Und wenn doch, Auftriebshilfen benutzen, zum Beispiel Schwimmbojen (nur im See) oder Rettungswesten (in Fluss und See). Luftmatratzen, Schwimmringe und Flügeli sind hingegen keine Hilfen im tiefen Wasser.

Kinder sorgsam beaufsichtigen

Kleinkinder können bereits im flachen Wasser im Kinderbecken ertrinken – nach nur 20 Sekunden. Wenn sie fallen, können sie ihren Kopf nicht allein an die Luft heben. Betreuungspersonen müssen deshalb die Kleinen in Griffnähe beaufsichtigen.

Ertrinkende zu erkennen, ist schwierig

Ertrinkende winken in der Regel nicht mit den Armen oder schreien um Hilfe, denn dazu haben sie keine Kraft mehr. Menschen, die im Wasser um ihr Leben kämpfen, sehen eher so aus, als versuchten sie eine Leiter hinauf zu steigen. Dabei sinkt der Kopf immer wieder unter die Oberfläche. Beim Retten der Betroffenen sind die ersten zehn Minuten entscheidend: Wichtig ist, Erste Hilfe anzuwenden – stabile Seitenlage, Beatmung, Herzdruckmassage –, bis Rettungskräfte kommen. 

Baderegeln: https://www.slrg.ch/de/praevention/slrg-regeln/baderegeln

Allgemeine Infos: https://www.slrg.ch/de/

Dieser Artikel erschien erstmals am 23. Juli 2020. Im Rahmen unseres Sommer-Specials publizieren wir ihn erneut.