Hitzetage in ZürichSo heiss ist es in Ihrer Gemeinde
Zürich durchlebt die erste Hitzeperiode dieses Sommers. Finden Sie selbst heraus, wie heiss es in Ihrer Gemeinde werden kann.
Der Regenguss am Montagmorgen brachte nur eine kurze Abkühlung. Der Kanton Zürich erlebt gerade die erste Hitzeperiode dieses Sommers. Auch am Dienstag werden nochmals deutlich über 30 Grad Celsius erwartet.
In der Zürcher Innenstadt gab es sogar die erste Tropennacht, das zeigen Messungen des kantonalen Amtes für Abfall, Wasser, Energie und Luft. Auf dem Sechseläutenplatz, am Hauptbahnhof und auf dem Lindenhof sank die Temperatur nicht unter 20 Grad.
Gefühlte Temperatur in der Nachbarschaft
Grund dafür sind sogenannte Hitzeinseln. Die Stein-, Beton- und Asphaltflächen heizen sich im Sommer auf bis zu 60 Grad Celsius auf und kühlen nur sehr langsam wieder ab. Die Lufttemperatur steigt, die Umgebung kühlt nicht ab.
Der Kanton weist seit einigen Jahren in einem Klimamodell die sogenannte Physiologisch Äquivalente Temperatur (PET) aus. Vereinfacht gesagt: Das Modell zeigt die gefühlte Temperatur, die eine durchschnittliche Person während einer typisch hochsommerlichen Wetterlage um 14 Uhr empfindet. Dabei sind Lufttemperatur, Feuchtigkeit, Windgeschwindigkeit und die direkte Sonneneinstrahlung berücksichtigt. Die gefühlte Temperatur kann daher deutlich von der gemessenen abweichen.
Die Zürcher Kantonalbank hat vor einigen Monaten die Siedlungsgebiete aller Gemeinden anhand dieses Klimamodells und Bevölkerungsdaten im Kanton ausgewertet. Das Ergebnis: Die Hitzebelastung ist auch in den ländlichen Gebieten gross.
Es zeigt sich: Die angenehmsten Sommertemperaturen im gesamten Kanton finden sich in den höher gelegenen Landgemeinden des Zürcher Oberlandes. Etwa in Fischenthal, Bäretswil oder Bauma. Mit gefühlten Durchschnittstemperaturen in den Wohngebieten zwischen 32 und 33 Grad Celsius. Diese Gemeinden sind höher gelegen als viele andere Gemeinden im Kanton. Zudem liegen sie auch klimatisch günstig, weil die Kaltluft in der Nacht von den umliegenden Hängen in die Siedlungen strömt.
Fällt der Vorteil der Höhenlage weg, herrscht jedoch selbst auf dem Land ein beträchtlicher Hitzestress. So werden beispielsweise in Marthalen, Volken, Altikon oder Ellikon an der Thur im Mittel gefühlte Temperaturen von über 36 Grad erreicht. Insbesondere im Weinland wirken die hohen Temperaturen in den kompakten Ortschaften bis in den Folgetag nach. Die unmittelbaren Nachbargemeinden von Zürich wie Schlieren, Wallisellen, Rümlang oder Opfikon wärmen sich deutlich stärker auf als die Limmatstadt selbst.
Winterthur so heiss wie Zürich
Die Städte Zürich und Winterthur sind nur unwesentlich kühler. Beide profitieren trotz vieler versiegelter Flächen von ihrer Lage: Sie haben eine natürliche Klimaanlage. In der Nacht strömt etwa in Zürich über die bewaldeten Hänge des Zürich- und des Uetlibergs auf beiden Seiten der Stadt kühle Luft ein. Die Stadt versucht diese Frischluftkanäle beim Bau neuer Gebäude zu bewahren.
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