Ihr Browser ist veraltet. Bitte aktualisieren Sie Ihren Browser auf die neueste Version, oder wechseln Sie auf einen anderen Browser wie ChromeSafariFirefox oder Edge um Sicherheitslücken zu vermeiden und eine bestmögliche Performance zu gewährleisten.

Zum Hauptinhalt springen

Der Weg an die WM 2022
So furchteinflössend sind die Schweizer Gegner

Jetzt abonnieren und von der Vorlesefunktion profitieren.
BotTalk

Italien (Weltnummer 10) – die kleine Euphorie

Moise Kean: Erst 20 Jahre jung und schon ein fester Wert in Italiens Nationalteam.

Es war keine Wahl, die für eine rosige Zukunft stand. Im Mai 2018 wurde Roberto Mancini Italiens Nationaltrainer. Der 56-Jährige hat sich einen Namen erarbeitet, er war Meister mit Inter Mailand und Manchester City. Nur: Diese Erfolge lagen schon lange zurück.

Doch Mancini ist es gelungen, im Land des vierfachen Weltmeisters eine kleine Euphorie zu entfachen. Mit der Hilfe einer neuen Generation von begabten, frechen Fussballern, die das antiquierte Image der Squadra Azzurra kräftig aufpolierten.

Da ist Goalie Gianluigi Donnarumma, der Nachfolger des grossen Namensvetters Buffon. Er ist erst 21-jährig, hat für Milan aber schon weit über 200 Partien bestritten. Da sind Verteidiger Alessandro Bastoni und Stürmer Moise Kean, beide noch jünger als Donnarumma, die sich bei Inter respektive Paris St-Germain etabliert haben. Und da ist vor allem das Mittelfeld voller Talent. Angefangen bei Sandro Tonali (Milan) über Federico Chiesa (Juventus) bis Nicolo Barella (Inter), dazu erfahrene Kräfte wie Jorginho (Chelsea) und Marco Verratti (Paris).

Nur zwei von 24 Partien hat Italien unter Mancini verloren, seit über zwei Jahren ist das Nationalteam ungeschlagen. Das macht die Italiener zum grössten Gegner der Schweiz in der WM-Qualifikation und zu einem der Favoriten für die EM im Sommer. Die Zukunft, sie sieht rosig aus – für Italien.

Nordirland (Weltnummer 45) – die Erinnerung an die Barrage

Gegen Nordirland reichte der Schweiz in Basel ein 0:0, um die Qualifikation für die WM 2018 in Russland klarzumachen.

Nordirland hat dem internationalen Fussball in jüngster Zeit vor allem ein Lied geschenkt. Es handelt von einem Stürmer Namens Will Grigg, der «on fire» ist. Es war ein Hit, als die Nordiren bei der EM 2016 in Frankreich in den Achtelfinal vorstiessen. Grigg spielte auf dem Höhepunkt des nordirischen Fussballs trotzdem keine einzige Minute.

Die Nordiren bauen wie 2016 auf eine stabile Abwehr, mit Defensivspielern wie Jonny Evans (Leicester), Jamal Lewis (Newcastle) und Stuart Dallas (Leeds). Kürzlich scheiterten sie in der EM-Qualifikation erst im Playoff-Final gegen die Slowakei. 2017 mühten sich die Schweizer in der Barrage gegen Nordirland ab und qualifizierten sich mit einem 1:0-Auswärtssieg und einem 0:0 in Basel für die WM.

So gut ihre Abwehr steht, so harmlos sind die Nordiren im Angriff. In sechs Spielen der Nations League B erzielten sie nur vier Tore, kein Spieler hat doppelt getroffen. Und so könnten die Nordiren einen Stürmer gebrauchen, der «on fire» ist. Will Grigg kann es nicht mehr sein.

Bulgarien (Weltnummer 68) – der brutale Absturz

Im Oktober 2019 wird die Partie zwischen England und Bulgarien zweimal wegen rassistischer Schmähgesänge gegen englische Nationalspieler unterbrochen.

Es ist ein brutaler Absturz, den Bulgarien erlebt hat. Kaum mehr etwas ist übrig von der stolzen Fussballnation, deren Nationalteam 1994 noch in einem WM-Halbfinal stand. Wenn Bulgarien zuletzt Schlagzeilen machte, dann negative. Wie im Oktober 2019, als das Heimspiel gegen England mehrfach wegen rassistischer Beleidigungen gegen dunkelhäutige Spieler auf englischer Seite unterbrochen werden musste. Es war nicht der erste Zwischenfall dieser Art, für den der bulgarische Verband von der Uefa bestraft wurde.

Sportlich bringen die Bulgaren kaum mehr ein Bein vors andere. Kein Nationalspieler ist in einer grösseren europäischen Liga unter Vertrag. In den sechs Spielen der abgelaufenen Nations League gab es zwei Unentschieden gegen Irland und vier Niederlagen gegen Wales und Finnland.

Der Schweizer Nationaltrainer Vladimir Petkovic warnt zwar, die Bulgaren gingen «immer sehr optimistisch in eine neue Qualifikation». Aber auch er weiss, dass diesem Optimismus seit 2004 keine Resultate mehr gefolgt sind. So lange ist es her, dass sich Bulgarien für ein grosses Turnier qualifizieren konnte.

Litauen (Weltnummer 129) – der Kunstrasen als Vorteil

2014/2015 spielte die Schweiz letztmals gegen Litauen. In der EM-Qualifikation gewannen die Schweizer mit Xherdan Shaqiri 4:0 und 2:1.

Seit 1956 wird in Litauen der Sportler des Jahres gekürt. Seither wurden Boxer gewählt und Bahnradfahrer, Segler und Schützen. Und meist: Basketballer.

Was das Problem des litauischen Fussballs aufzeigt: Er fristete jahrzehntelang ein Dasein nahe der Bedeutungslosigkeit. Vielleicht ist gerade ein Wandel im Gang. Gemäss einer Statistik von 2018 war Fussball mit 25’000 lizenzierten Spielern erstmals die meistbetriebene Sportart (die Schweiz kam 2018 auf rund 285’000 lizenzierte Fussballer).

Bekannte litauische Fussballer sucht man vergebens. Linksaussen Arvydas Novikovas ist als einziger der Stammspieler in einer grösseren Liga engagiert. Für Erzurumspor hat er in der türkischen Süper Lig in dieser Saison vier Tore erzielt.

2015 konnten die Litauer die Schweiz zumindest in ihrem Heimspiel fordern. Erst dank einem späten Treffer Xherdan Shaqiris reichte es zu einem Schweizer 2:1. Nationaltrainer Vladimir Petkovic ist vor allem etwas im Gedächtnis geblieben: «Sie spielen daheim auf Kunstrasen. Das ist schon speziell.»

Hier wird Inhalt angezeigt, der zusätzliche Cookies setzt.

An dieser Stelle finden Sie einen ergänzenden externen Inhalt. Falls Sie damit einverstanden sind, dass Cookies von externen Anbietern gesetzt und dadurch personenbezogene Daten an externe Anbieter übermittelt werden, können Sie alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen.