Routen in der SchweizSo entsteht das Netz von Schweiz Mobil
Die Routen des Anbieters verändern sich laufend: Mal kommen Strecken hinzu, mal werden sie ersetzt. Auch Nutzer der Wege beeinflussen das Angebot.
Wer und was ist Schweiz Mobil?
Zuständig für das umfangreiche Routennetz von Schweiz Mobil ist eine gleichnamige Stiftung, deren Träger verschiedene Bundesämter, alle Kantone, aber auch Tourismus- und Fachorganisationen sind. Sie sorgen unter anderem für eine einheitliche Signalisation der Routen, jeweils abhängig von der Fortbewegungsart. So gibt es etwa ein Netz für Velofahrer oder für Winterwanderinnen, das Veloland Schweiz oder das Winterwanderland. Die Nummerierung der Strecken hat System: Einstellige Nummern stehen für nationale Routen, zweistellige für regionale und dreistellige für lokale.
Wie entstehen neue Routen?
«Ideen für neue Strecken können von verschiedenen Stellen kommen – von Tourismusorganisationen, Kantonen oder als Anregung von uns», sagt Lukas Stadtherr, Mitglied der Geschäftsleitung von Schweiz Mobil. Bevor neue Routen digitalisiert und signalisiert werden, sorgen die zuständigen Behörden dafür, dass alle Einverständnisse eingeholt worden sind. «Einverstanden sein muss aber auch Schweiz Mobil, schliesslich müssen die Routen zum Gesamtangebot passen.»
Verschwinden Strecken aus dem Angebot?
Laut Stadtherr kommt es immer wieder vor, dass man Strecken aus dem «Sortiment» nehme. So geschehen etwa im Wallis, wo in den vergangenen Jahren im Zuge einer grundsätzlichen Überprüfung der lokalen Wanderland-Routen von den 40 ursprünglichen Strecken rund 30 verschwunden sind. 25 neue kamen hinzu. «Das neue Angebot ergibt als Visitenkarte mehr Sinn», sagt Lukas Stadtherr. Die Routen gäben nun ein regionaltypisches Bild ab. Für den Kanton Wallis bedeutet dies etwa, dass die Suonen, spektakuläre alpine Landschaften, aber auch der Weinbau vertreten sind. «Und natürlich achten wir darauf, dass die Routen über das gesamte Kantonsgebiet hinweg verteilt sind.»
Im Wanderland erscheinen nicht alle Wanderwege, warum?
Das System von Schweiz Mobil besteht aus verschiedenen Ebenen: Grundlage bilden Best-of-Routen, die nach nationalen, regionalen und lokalen Routen strukturiert sind. Beim Wandern kommt ein Basisnetz hinzu mit den mehr als 60’000 Kilometern des Schweizer Wanderwegnetzes. «Wir streben an, solche ergänzenden Basisnetze künftig auch für weitere Mobilitätsformen anzubieten. Noch ist das aber nicht umgesetzt», sagt Stadtherr.
Wie wird eine Fortbewegungsart zu einem eigenen Land, zum Beispiel das Mountainbiken zum Mountainbikeland?
Bei den sogenannten «Ländern» handelt es sich laut Lukas Stadtherr um Mobilitätsformen, «die dauerhaft bestehen». Doch auch Trends wie beispielsweise das Gravelvelo habe Schweiz Mobil auf dem Radar. Weil es sich dabei aber nicht um eine eigene Mobilitätsform handle, sondern um eine «Spielform» des Velofahrens, werde es kein Gravelbikeland geben. «Wir werden aber versuchen, gewisse Abschnitte der Velo- und Mountainbikerouten beispielsweise als Tipps fürs Gravelbiken zu publizieren.»
Was, wenn ein Schild fehlt oder Routen nicht auffindbar sind?
«Wir erhalten täglich mehrere Rückmeldungen zu unserem Routennetz», sagt Lukas Stadtherr. Manchmal, weil ein Wanderer sich verlaufen hat und der Meinung ist, die Beschilderung sei schuld daran. Manchmal aber auch, weil Routen publiziert worden sind, noch bevor die Signalisation steht. «Solche Hinweise sind sehr wertvoll, weshalb wir jedem einzelnen mit unseren Partnern nachgehen. Wo nötig nehmen wir Anpassungen vor.»
Welche Neuigkeiten plant Schweiz Mobil?
Diesen Frühling lanciert Schweiz Mobil eine «komplett neue Website». Was genau neu sein wird, will Lukas Stadtherr noch nicht verraten. Fest steht: Die App bleibt vorderhand unverändert. Zudem werden im Frühling einige neue Routen veröffentlicht – insbesondere im lokalen Bereich.
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