Kommentar zu Smartphones in der SchuleHandyfreie Pausen tun allen gut
Jugendliche verbringen zu viel Zeit am Smartphone, warnen Fachleute. Es braucht klare Regeln, auch in den Schulen – inklusive handyfreier Pausen.
«Ab dem Tag, an dem Sie Ihrem Kind ein Smartphone schenken, blockiert dieses fast alles andere.» Das sagt der Psychologe Jonathan Haidt in einem Interview mit dieser Redaktion. Er kritisiert den Wechsel «von einer spielzentrierten zur smartphonebasierten Kindheit, die unsichere und ängstliche Erwachsene erzeugt».
Mittlerweile gibt es verschiedene Studien, die einen Zusammenhang zwischen psychischen Problemen bei jungen Menschen und ihrem Umgang mit dem Smartphone nachweisen.
In der Schweiz ist es nicht möglich, den Schulen nationale Vorgaben zu machen. Die Bildungshoheit liegt bei den Kantonen. Die Erziehungsdirektorenkonferenz (EDK) kann zwar eine Empfehlung an die Kantone abgeben. Aber die Kantone müssen den Umgang mit den Handys an den Schulen selber regeln. Und das sollten die Kantone auch tun.
Zentral ist ein gesunder Umgang
Es braucht ein Umdenken an den Schulen. Zusätzlich zum handyfreien Unterricht wären handyfreie Pausen wichtig. Viele Schülerinnen und Schüler merken selbst, dass ihnen übermässig viel Zeit an den kleinen Bildschirmen nicht guttut.
Das bedeutet aber nicht, dass man sich von den vielen Vorteilen der Digitalisierung verabschiedet. Zentral ist, einen gesunden Umgang mit dem Handy zu pflegen. Denn Smartphones sind überall und sehr nützlich für den Alltag.
Es geht auch darum, die Gefahren, welche die Handynutzung mit sich bringen kann, kennen zu lernen. Nichts spricht dagegen, ein Schulfach einzurichten, wo genau dies Gegenstand des Unterrichtes ist.
Ohne Smartphones an den Schulen nutzen die Schülerinnen und Schüler die Pausen eher, um miteinander zu reden, sich zu entspannen, Fussball zu spielen oder sich sonst zu bewegen. Dinge, die zweifellos für die Gesundheit von jungen Menschen förderlich sind. Zeit am Handy werden sie sowieso früher oder später genug verbringen – so wie ihre Eltern auch.
Fehler gefunden?Jetzt melden.