Zweithöchste GefahrenstufeMehrere Skifahrer verschüttet – grosse Lawinengefahr in den Alpen
In den Skigebieten Saas-Grund, Arosa-Lenzerheide und Davos kamen am Wochenende drei Skifahrer bei Lawinenniedergängen ums Leben. Mehrere Pisten und Lifte sind nun gesperrt.
In den Schweizer Alpen sind am Wochenende mehrere Menschen von Lawinen verschüttet worden. Ein Skifahrer kam dabei am Samstag in Saas-Grund VS ums Leben. Zudem wurde am Samstag ein seit Dienstag vermisster Skifahrer tot in einem Lawinenkegel in Parpan GR gefunden. Bei Lawinenniedergängen in Davos GR ist am Samstag ein 49-jähriger Skitourengänger ums Leben gekommen. Ein zweiter wurde schwer verletzt, wie die Kantonspolizei Graubünden am Sonntag mitteilte.
Der in Saas-Grund verstorbene Skifahrer war nach Angaben der Kantonspolizei Wallis auf einer Pistentraverse im Skigebiet Kreuzboden-Hohsaas unterwegs, als ihn eine Lawine erwischte. Rettungskräfte lokalisierten ihn unter einer Schneedecke von etwa einem Meter. Trotz Reanimationsversuchen starb er noch auf der Unfallstelle.
Beim am Samstag im Skigebiet Arosa-Lenzerheide tot aufgefundenen Skifahrer handelte es sich nach Angaben der Kantonspolizei Graubünden vom Sonntag um einen 54-jährigen Mann, dessen Familie ihn am Dienstag vermisst gemeldet hatte, nachdem er vom Skifahren nicht zurückgekehrt war. Gefunden wurde er ausserhalb der markierten und gesicherten Skipisten.
In Davos hatten zwei verschiedene Lawinen die Skitourengänger am Samstagnachmittag oberhalb von Davos Monstein verschüttet. Für den 49-Jährigen kam nach Angaben der Polizei jede Hilfe zu spät.
Beim Schwerverletzten handelte es sich um einen 57-jährigen Schweizer. Die Rettungskräfte konnten ihn orten und ausgraben. Schwerverletzt wurde er mit einem Helikopter ins Kantonsspital in Chur transportiert.
Nach Angaben des Instituts für Schnee- und Lawinenforschung SLF kamen in diesem Winter zuvor in der Schweiz fünf Personen bei Lawinenniedergängen ums Leben.
Weitere Menschen gerettet
Eine weitere Person wurde am Samstag im Gebiet Hohtälli bei Zermatt VS verschüttet, wie die Air-Zermatt mitteilte. Sie wurde aus den Schneemassen gerettet und blieb unverletzt. Diese Person war ausserhalb der markierten Pisten unterwegs.
Skilifte, Pisten und Winterwanderwege in Saas-Fee blieben am Sonntag geschlossen, wegen Lawinengefahr und Sturm, wie es auf der Webseite des Skigebietes hiess. Auch in weitere Skigebieten wurden Pisten und Skilifte gesperrt.
Grosse Lawinengefahr
Der Lawinenwarndienst des WSL-Instituts für Schnee- und Lawinenforschung SLF in Davos hatte die Lawinengefahr für das Wochenende am Samstag als gross eingestuft. Es handelte sich dabei um die zweithöchste Gefahrenstufe, die nur an wenigen Tagen im Winter vorausgesagt wird. Grosse Lawinengefahr herrschte im Simplongebiet, dem südlichen Goms, dem Bedrettotal und in den oberen Maggiatälern.
Gemäss dem Lawinenwarndienst sind bei dieser Gefahrenstufe spontane und oft auch sehr grosse Lawinen wahrscheinlich. An vielen Steilhängen können Lawinen leicht ausgelöst werden. Empfohlen wurde unerfahrenen Tourengängern, auf den geöffneten Abfahrten und Routen zu bleiben. In weiten Gebieten herrschte zudem erhebliche Lawinengefahr.
SDA/aeg
Fehler gefunden?Jetzt melden.