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Historischer Schweizer Ski-Erfolg
Wie damals, als sich die Gegner veräppelt fühlten

Peter Mueller in der Mitte feiert den Abfahrtssieg bei der Ski WM 1987 in Crans-Montana, flankiert von Pirmin Zurbriggen (rechts) und Karl Alpiger (links).
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Die Gegner sehen rot. Und hissen die weisse Fahne. Rot-Weiss dominiert in der Teamkombination der Männer nach Belieben, Schweiz 1 vor Schweiz 2 und Schweiz 4 – in Saalbach wähnt man sich in den Bobsport der Neunzigerjahre zurückversetzt.

Sechs Schweizer auf dem WM-Podest, das hat es in der Geschichte der Titelkämpfe noch nie gegeben. Die Duos Franjo von Allmen/Loïc Meillard, Alexis Monney/Tanguy Nef sowie Stefan Rogentin/Marc Rochat schaffen Aussergewöhnliches. Denn: Erst zweimal in der 96-jährigen Geschichte der alpinen Ski-Weltmeisterschaften hat die Schweiz in einer Disziplin sämtliche Medaillen abgeräumt.

Es war 1931 bei der allerersten WM, als die Schweizer in der Abfahrt gar zu viert an der Spitze lagen. In Mürren durften aber auch gleich sechs Einheimische antreten, durchsetzen mussten sie sich zudem nur gegen 18 Ausländer. Es siegte der Davoser Walter Prager vor Otto Furrer und Fritz Steuri. Kurios: Sieger Prager nahm auch an Wettkämpfen im Skispringen, Langlauf und der Nordischen Kombination teil. Im Zweiten Weltkrieg diente er in den USA.

Walter Prager, Schweizer Skifahrer, bei der Skiweltmeisterschaft in Muerren 1931, umgeben von Zuschauern am verschneiten Hang.

Es dauerte dann 56 Jahre, bis die Schweiz wieder komplett die Muskeln spielen liess. Und wieder wurde daheim und in der Abfahrt gejubelt. In Crans-Montana siegte Peter Müller vor Pirmin Zurbriggen und Karl Alpiger, Franz Heinzer wurde Vierter, Daniel Mahrer Sechster – das Publikum flippte aus, die Gegner fühlten sich veräppelt. Der Deutsche Markus Wasmeier schaffte es auf Rang 9 und sagte: «Wenn ab sofort nicht der 31. Januar zum Schweizer Nationalfeiertag wird, verstehe ich die Welt nicht mehr.»

Zweistellig – wie letztmals 1989?

Müller erlebte den besten Tag seiner Karriere, ausgerechnet der polarisierende Zürcher, der eigenen Angaben zufolge teamintern schikaniert wurde, der ohne Zweifel aneckte und der zumindest einen Teil der Skination aufregte, sorgte für die dicksten Schlagzeilen. Franz Heinzer war derweil so frustriert, dass er auf der Stelle aufhören wollte. Er tat es dann doch nicht.

Podest des Herren-Abfahrtsrennens in Crans-Montana 1987: Peter Mueller, Pirmin Zurbriggen, Karl Alpiger und Franz Heinzer feiern den Schweizer Triumph.

Bei den Frauen hat es nie einen Dreifachsieg an einer WM gegeben, Österreich wiederum hat das geschlechterübergreifend sogar sechsmal zustande gebracht, letztmals 2019 in Are, als Marcel Hirscher im Slalom vor Michael Matt und Marco Schwarz triumphierte. Doch zurück nach Saalbach und damit zur Swiss-Ski-Belegschaft: Acht Medaillen hat diese nun bereits gewonnen, vier Rennen stehen noch an. Eine zweistellige Medaillenausbeute ist mehr als nur machbar, was letztmals 1989 in Vail (11) gelang.