Ihr Browser ist veraltet. Bitte aktualisieren Sie Ihren Browser auf die neueste Version, oder wechseln Sie auf einen anderen Browser wie ChromeSafariFirefox oder Edge um Sicherheitslücken zu vermeiden und eine bestmögliche Performance zu gewährleisten.

Zum Hauptinhalt springen

Super-G der Frauen in Cortina
Gut-Behrami zaubert sich zum Sieg – Weltmeisterin Flury weint beim Interview

Switzerland's Lara Gut Behrami reacts after concluding an alpine ski, women's World Cup super G race, in Cortina d'Ampezzo, Italy, Sunday, Jan. 28, 2024. (AP Photo/Alessandro Trovati)
Jetzt abonnieren und von der Vorlesefunktion profitieren.
BotTalk

Als Lara Gut-Behrami vor die TV-Kamera steht und eine Erklärung dafür sucht, dass gerade besonders viele Konkurrentinnen stürzen und Verletzungen erleiden, ist es Freitag. Die Olimpia delle Tofane, diese anspruchsvolle Piste in Cortina d’Ampezzo, hat einige Opfer gefordert, schon in der ersten Abfahrt, später auch in der zweiten am Samstag – und ja, auch am Sonntag im Super-G.

Für die Schweizerinnen Corinne Suter und Joana Hählen ist die Saison wegen Knieverletzungen zu Ende, Mikaela Shiffrin, Michelle Gisin und Ester Ledecka müssen nach ihren Unfällen pausieren – wie viele andere. Und Gut-Behrami also steht vor der Kamera und sucht nach Ursachen für die unschöne Serie.

Schnell werde ein zusätzliches Training eingeschoben, weil die Fahrerinnen das Gefühl hätten, sonst abgehängt zu werden, wodurch die Erholung fehle. Zu viel werde verplant, zu viel analysiert, zu viel am Material getüftelt, auch würden am Funk zu viele Details besprochen, jeder Meter durchgedacht – und gehe der Plan nicht auf, könnten viele nicht reagieren. In etwa so lässt sich zusammenfassen, was die Tessinerin erzählte.

Und das alles bringt ziemlich genau auf den Punkt, wieso sie mit 32 so gut fährt wie vielleicht noch nie in ihrer Karriere. Weil sie eben genau das Gegenteil tut. Sie hat erkannt, dass weniger auch mehr sein kann, sucht zu Hause in Udine bei Ehemann Valon Behrami auch einmal Abstand zum ganzen Skizirkus – und sie fährt eben mit Instinkt wie keine andere Skifahrerin: Geht ein Plan nicht auf, findet sie eine Alternative, und erst noch eine schnelle Alternative.

Sie schüttelt den Kopf – zu Unrecht

So ist das auch an diesem Sonntag. Gut-Behrami gerät in jener Linkskurve zu tief, bei der einige Athletinnen wie Priska Nufer und Michelle Gisin in den Abfahrten in die Netze flogen – doch Tempo verliert sie auch so kaum. Dass sie im Ziel den Kopf schüttelt, hat wohl mit dieser Stelle zu tun. Dass sie dennoch schnell ist, beweist das Ergebnis.

Gut-Behrami, am Vortag beim Überraschungssieg der Norwegerin Ragnhild Mowinckel als beste Schweizerin noch Fünfte, gewinnt vor der Österreicherin Stephanie Venier und der Französin Romane Miradoli zum 21. Mal einen Super-G. Zweite ist sie in dieser Rangliste hinter Lindsey Vonn, die 28 Rennen in der Disziplin für sich entschied, die eben so viel Gespür und Intuition fordert wie keine andere.

Es ist Gut-Behramis 41. Triumph im Weltcup insgesamt, allein in dieser Saison hat sie schon vier Rennen gewonnen. Nach den Riesenslaloms in Sölden und Killington und dem Super-G in Zauchensee nun eben auch in Cortina, an das sie so wunderbare Erinnerungen hat – schon allein wegen der zwei Goldmedaillen im Riesenslalom und Super-G sowie Bronze in der Abfahrt an der WM 2021.

Doch es sind auch an diesem Tag gemischte Gefühle, welche die Siegerin haben muss. Wieder gibt es Stürze, wieder trifft es eine Schweizerin. Stephanie Jenal rutscht erst aus und dann in die Netze. Sie kommt mit dem Schrecken davon. Die meisten Fahrerinnen erwischt es weiter unten, kurz vor dem Ziel bei einer engen Linkskurve – von den ersten 21 Fahrerinnen kommen 7 nicht ins Ziel.

Besonders heftig fliegt dort Valerie Grenier ab, die Kanadierin, die am Freitag mit Rang 3 überraschte und auch diesmal die Fahrerinnen auf dem Podest zittern lässt. Lange ist sie die Schnellste, ehe sie mit dem linken Arm in einem Tor einhängt, in die Netze knallt und mit dem Schlitten abtransportiert werden muss.

Es sind auch diese Bilder, die bleiben von den Rennen in Cortina und die Fragen aufwerfen. Wie sehr sie die Fahrerinnen mitnehmen, zeigt Jasmine Flury, die gerade zum Interview mit SRF kommt, als die Norwegerin Kajsa Lie gestürzt ist. «Ich bin etwas leer. Vor dem Start hatte ich noch das Gefühl, ich könnte die Dinge wegstecken, aber es nimmt mich doch mehr mit als gedacht», sagt die Abfahrtsweltmeisterin unter Tränen. Das Resultat ist für manche zweitrangig.

Hier wird Inhalt angezeigt, der zusätzliche Cookies setzt.

An dieser Stelle finden Sie einen ergänzenden externen Inhalt. Falls Sie damit einverstanden sind, dass Cookies von externen Anbietern gesetzt und dadurch personenbezogene Daten an externe Anbieter übermittelt werden, können Sie alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen.