Riesenslalom in TremblantGut-Behrami rettet die Schweiz vor einer Schmach
Die Tessinerin gewinnt in Kanada zwar nicht wie zuvor zweimal in diesem Winter. Und doch sähe die Team-Bilanz sehr düster aus ohne die 32-Jährige.
Es gab Winter, da war ein fünfter Rang in einem Riesenslalom für Lara Gut-Behrami ein Exploit. Ein Grund zur Freude, weil der Tessinerin nicht allzu viel gelingen wollte in der Disziplin, die als Basis gilt im alpinen Skisport.
Nun ist 2023. Und alles anders. Gut-Behrami steht im kanadischen Tremblant im Zielraum und sagt ins Fernsehmikrofon: «Ich hatte Mühe, das Timing zu finden, ich hoffe, ich kann mich steigern.»
Der Start in die Saison war auch schlicht zu traumhaft, als dass sich die Schweizerin nach einem fünften Platz glückselig ins Hotelbett fallen liesse. Zum Auftakt hat sie in Sölden gewonnen. Vergangene Woche auch im amerikanischen Killington. An diesem Samstag strahlen andere, Siegerin Federica Brignone, Petra Vlhova und Mikaela Shiffrin, die die Italienerin flankieren.
Sie alle sind Grössen ihres Sports. Nicht nur das zeigt den Wert, den auch ein fünfter Rang haben kann. Das tut auch die Tatsache, dass die Tessinerin auf völlig unterschiedlichen Unterlagen glänzt. In Tremblant etwa ist der Schnee nicht mehr trocken und damit aggressiv wie in Killington, sondern eher feucht und weich. Dennoch riskiert Gut-Behrami im zweiten Lauf viel. Sie fühlt sich derzeit sichtlich wohl auf ihren Ski.
Die Verantwortlichen des Schweizer Frauenteams um Cheftrainer Beat Tschuor können sich glücklich schätzen, hat die 32-Jährige nach einer WM ohne Medaillen im Februar entschieden, so nicht aufhören zu wollen – und mindestens noch eine 17. Weltcupsaison anzuhängen. Im Schweizer Riesenslalom-Team ist sie die Alleinunterhalterin.
Wendy Holdener? Verliert 5,56 Sekunden
Wendy Holdener, die als Ziel ausgab, in dieser Disziplin in die Weltspitze vorzustossen, ist von diesem Vorhaben weit weg. In Québec verliert die Schwyzerin 5,56 Sekunden und wird 27. Sie ist die langsamste aller Fahrerinnen, die es auf diesem schwierigen Hang ins Ziel schaffen.
So ist Simone Wild als 22. die Zweitbeste ihres Teams. Die Zürcherin vergibt ein noch besseres Resultat an einer Stelle, die vielen zum Verhängnis wird. Schon kurz nach dem Start versteckt sich hinter einer Kuppe ein tückisches Tor, das nicht zu sehen ist. Wild fährt es zu direkt an, rettet sich aber im Gegensatz zu mancher Konkurrentin.
Derweil hat Michelle Gisin bis am Sonntag und dem zweiten Riesenslalom eine Enttäuschung zu verdauen. Erst unterläuft ihr im ersten Lauf vor einem Flachstück ein grosser Fehler, dann hängt sie mit dem Arm in einem Tor ein und nimmt die Flagge ein paar Meter mit. Die Engelbergerin verpasst als 32. gar den zweiten Durchgang. Wie sechs weitere Schweizerinnen. Das grosse Trübsalblasen verhindert nur eine Fahrerin: Lara Gut-Behrami.
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