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Platzsturm nach Spielschluss
Servette-Chaot wirft Fackel auf Gegentribüne

Der Servette-Fan holt mit der Fackel in der Hand aus und wirft sie in Richtung Gegentribüne.
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Nach dem Sieg im Cup-Halbfinal gegen Winterthur gibt es für die Servette-Fans auf der Schützenwiese kein Halten mehr. Sie springen maskiert über den Zaun, stürmen auf das Feld. Mit dabei brennende Seenotfackeln. Eine davon schlägt im Sektor C des FC Winterthur ein, dort, wo sich auch Familien aufhalten. Eine andere bleibt im Ballfangnetz hängen. Es ist ein handfester Skandal.

Auch die Winterthurer Fans, die als Reaktion darauf ebenfalls den Platz entern, haben mindestens eine Fackel dabei. Das ist auf Bildern von SRF zu sehen. Diese werden aber nicht abgefackelt. Zum ersten Mal seit dem Bannerskandal der Schaffhausen-Fans kommt es in Winterthur zu einer Eskalation im Stadion. Dass es nicht noch schlimmer kommt, ist das Verdienst der beiden Mannschaften. Sie drängen ihre Fanlager dazu, sich vom Spielfeld zu verziehen.

Eine Seenotfackel wird gegen 2000 Grad heiss. Diejenigen, die die Genfer dabeihatten, stammen aus Litauen, hergestellt wurden sie in China. So steht es jedenfalls auf der Fackel. Diese Redaktion konnte sie sich anschauen. Die Fackel ist erstaunlich schwer, taugt somit gut als Wurfgeschoss. Dennoch ist es wohl eher Zufall, dass sie direkt durch das Netz flog. Verletzte habe es Stand Sonntagabend keine gegeben, sagt FCW-Kommunikationschef Andreas Mösli. Man werde die Videobilder auswerten, eventuell sehe man da etwas bezüglich der Täter.

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Die Provokationen zwischen den Fanlagern begannen aber schon früher. Bereits am Mittag zogen FCW-Fans durch die Innenstadt und skandierten «Scheiss-Servette». In der Nacht vor dem Spiel wurde vor dem Teamhotel der Genfer Feuerwerk gezündet, das erzählt deren Trainer René Weiler. Und bereits Ende März kam es nach einem Spiel zwischen Servette und dem FCW zu Ausschreitungen.

Konsequenzen offen

Teilweise vermummte Servette-Fans griffen beim Hauptbahnhof die Polizeikräfte mit Steinen und Feuerwerkskörpern an. Die Polizei reagierte kurzzeitig mit dem Einsatz von Gummischrot und Reizgas, «um die Fans zurückzudrängen und die Situation zu beruhigen». Auch während des Cup-Spiels ist die Stimmung heiss. Sayfallah Ltaief kassiert eine Bierdusche, als er nach einem Sprint vor der Servette-Kurve durchrennt.

Die beiden Fackelwürfe wecken schlimme Erinnerungen. 2011 und 2021 kam es bei Zürcher Derbys zu ähnlichen Szenen. Die Täter wurden gefasst und kassierten bedingte Freiheitsstrafen. Es ging um Körperverletzung, Verstoss gegen das Sprengstoffgesetz oder gar Gefährdung des Lebens. Was die Konsequenzen aus dem «Fackelwurf von Winterthur» sind, ist noch offen. Denkbar ist vieles.