AboReportage aus der UkraineManche werden an der Grenze zurück in den Krieg geschickt
Wer kann, der flieht vor Putins Truppen. Ukrainische Familien kämpfen um Plätze in den Zügen, stehen stundenlang im Stau und erleben dabei viel Kummer. Unterwegs mit Verzweifelten.
Noch vor ein paar Tagen hätte Irina Prichina nicht für möglich gehalten, dass sie noch einmal vor Wladimir Putin davonlaufen muss. Aber eines, sagt sie, habe sie bei ihrer ersten Flucht vor acht Jahren verstanden. «Wenn Wladimir Putin einen Krieg beginnt und sich einen Teil der Ukraine unter den Nagel reisst, lässt er ihn so schnell nicht wieder los. Und man muss davonlaufen, solange es noch geht», sagt sie. Sie ist jetzt schon ein paar Tage unterwegs, ihre Flucht begann in Druschkiwka nahe der Front in der Ostukraine und führte sie quer durchs ganze Land. Erst nach Kiew, dann nach Lemberg, ganz im Westen der Ukraine, und schliesslich weiter an die Grenze Richtung Polen. Von hier aus soll es weiter nach Finnland gehen.