Minusrekorde und SchneestürmeSibirische Kälte lässt Ostasien schlottern
In Japan, Südkorea und China gab es gleich mehrere Kälterekorde und Schneestürme. Solche extremen Winter seien die neue Norm, sagen Experten.

In Ostasien hat eine Kältewelle zu Beeinträchtigungen und Todesfällen geführt. Südkorea wurde gemäss einem Klimaprofessor aus Seoul von arktischen Winden aus Sibirien und viel Schnee heimgesucht. Yeh Sang-wook brachte den vielen Schnee mit dem Klimawandel in Zusammenhang, nach Rekordschmelzen von arktischem Eis habe zu hoher Feuchtigkeit und damit mehr Schnee geführt, sagt er. Das werde künftig so weitergehen: Im Sommer werde es viel heisser, im Winter viel kälter.
Ein US-Experte bestätigte gegenüber CNN diese Einschätzung. «Extreme Wetterlagen sind die neue Norm und die Wetterextreme werden künftig schlimmer werden als zuvor.»
In Seoul fielen die Temperaturen auf minus 15 Grad und es gab Schneewarnungen. Hunderte Flüge wurden gestrichen. Auch Fähren zu beliebten Touristeninseln wurden aufgrund von hohem Wellengang eingestellt. In Nordkorea wurden gar Temperaturen bis minus 30 Grad erwartet.
Todesfälle in Japan
In Japan haben heftige Schneefälle und Rekordkälte mindestens einen Todesfall sowie schwere Beeinträchtigungen im Verkehr verursacht. Bei zwei weiteren Todesfällen wird noch untersucht, ob sie in Zusammenhang mit dem Wintereinbruch stehen.
Weite Teile des Landes lagen am Mittwoch unter einer Schneedecke. An mehreren Orten wurden Kälterekorde gemessen. So sank die Temperatur in einem Gebiet im Süden der Präfektur Kumamoto auf minus neun Grad und damit auf den niedrigsten Wert seit Beginn der Aufzeichnungen 1977.

Hunderte Flüge wurden aufgrund von Schneestürmen gestrichen, zudem gab es zahlreiche Verspätungen und Ausfälle im lokalen und überregionalen Zugverkehr. Örtlichen Medien zufolge blieben auf mehreren Hauptstrassen Fahrzeuge liegen. Die Temperaturen gehörten zu den niedrigsten des vergangenen Jahrzehnts, teilte die japanische Wetterbehörde mit.
In Skiregionen zwangen Schneestürme einige Touristen zur Änderung ihrer Pläne. In anderen Teilen des Landes wie der Stadt Kyoto freuten sich Besucher über den Schnee.
Rekordkälte in China
Mit minus 53 Grad ist in der nordchinesischen Stadt Mohe die niedrigste jemals in China gemessene Temperatur erreicht worden. Wie die amtliche Nachrichtenagentur Xinhua am Montag berichtete, wurde am Sonntag in der nördlichsten Stadt der Volksrepublik an der Grenze zu Russland der Rekord von minus 52,3 Grad aus dem Jahr 1969 gebrochen. Drei Tage in Folge seien die Temperaturen dort schon auf mehr als minus 50 Grad gefallen.
Extreme Kälte habe die Provinz Heilongjiang heimgesucht, sodass mehrere Gegenden im Grossen Hinggan-Gebirge die extrem kalten Temperaturen aushalten müssten. In der Stadt Mohe herrschten acht Monate im Jahr Schnee und Eis mit einer jährlichen Durchschnittstemperatur um minus drei Grad, berichtete Xinhua.
AFP/anf
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