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Shopping in Zürich
Diese Läden wünschen wir uns in der City zurück

Kundinnen auf Schnaeppchenjagd waehrend dem Ausverkauf in einer Zuercher ABM Filiale. In diesen Tagen preisen viele Laeden in der ganzen Schweiz ihre Waren zu verlockenden Tiefstpreisen an, 5. Juli 2001, Zuerich, Schweiz. 
(KEYSTONE/Mirjam Wanner)
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Nicht alle traditionsreichen Warenhäuser verlassen die Zürcher Bahnhofstrasse. Anfang Woche wurde bekannt, dass Manor 2027 in das Gebäude von Jelmoli einziehen wird. Die Hälfte des Hauses soll als Ladenfläche genutzt werden, während die andere Büros sowie Gastro- und Freizeitangeboten Platz bietet. Das verleitet dazu, sich auch andere Geschäfte zurückzuwünschen. Welche das wären, haben wir in einer Liste zusammengetragen.

Jumbo

Zürich,
Bildtext: Der neue Jumbo Easy an der Josefstrasse in Zürich, -

Ach Jumbo, was hab ich bei dir in deinen Jahren im Kreis 5 alles gekauft. Einen Zitronenbaum, etwa 30 Blumentöpfe und Unmengen von Tomatensetzlingen, kiloweise Erde, Politur für den Gartentisch und Lack für den Holzboden, säckeweise Erde, Bambus- und Eisenstangen, einmal sogar ein ganzes Hochbeet. Bei dir gabs einfach alles und noch mehr. Oft bin ich mit dem Velo gleich mehrmals zu dir gefahren, meine Transportmethoden hätten keine Polizeikontrolle überstanden, aber in Richtung Stadt konnte man sich gut durch die kleinen Strassen mogeln. Und das ist der Punkt: Ich weiss, dass es von dir eine grosse Filiale im Letzipark gibt. Aber mit dem Velo zu dir zu fahren, gehört vermutlich mit zum Gefährlichsten, was man in Zürich machen kann. Oder kannst du dir vorstellen, wie ich ein Hochbeet und drei Bambusstangen im Velokorb über die Hohlstrasse balanciere? (ish)

EPA und ABM

Der ABM am Zürcher Bellevue musste dem Luxuswarenhaus Globus weichen.

Aufgewachsen im Zürcher Oberland, war es ein Highlight, wenn wir Kinder mit der Mutter am Mittwochnachmittag mit der Forchbahn zum Einkaufen in die grosse Stadt Zürich fahren durften. Die Stadt, das war für uns in diesem Fall das Bellevue. Dort fanden wir alles, was das Herz begehrte. Von den Spitzensöckchen bis zum Sonnenhut – kaum ein Kleidungsstück aus meiner Kindheit, das nicht in der ABM gekauft worden war. Gleich nebenan in der EPA legte ich derweil den Grundstein zu meiner mittlerweile ansehnlichen Schmucksammlung. Ob mit Marienkäfer, Biene oder Sternlein, jeder Fingerring war alsbald mein. Und wie gut schmeckten die schwarzen Truffes, die mir Mama jeweils kaufte, wenn nur wir beide einmal gemeinsam unterwegs waren. ­(fse)

Le Parapluie

«Stil war, wenn bei einer Frau Schuhe, Tasche, Hut und Schirm zusammenpassten»: Franz Jezerniczky in seiner Werkstatt.

Am Rennweg 2, wo heute der Strumpfladen Falke drin ist, befand sich einst Le Parapluie, ein Laden für Regenschirme. Franz Jezerniczky war Inhaber dieses Ladens, und er wusste alles über Schirme, Stöcke und Knirpse. 2010 wurde das Haus verkauft, die neue Miete hätte Jezerniczky nicht stemmen können: Der Regenschirm ging zu. Jedes Mal, wenn ich am Rennweg vorbeispaziere, denke ich an dieses Fachgeschäft, das ich nur aufsuchte, um mich an der Vielfalt des Gleichen zu erfreuen. Gerade in diesem verregneten Sommer hätte ich dort gern in einen Qualitätsschirm investiert. (cs)

Jecklin

TA 12.03.2004 : Zürich,
Bildtext: CDs können im Jecklin an der Sihlporte mit Blick auf die Strasse getestet werden

Für Spätgeborene: Musik konnte man früher anfassen. Die Kassette, die Vinylplatte, später die CD. Alles haptisch. Und halt etwas komplizierter. Wenn das Lieblingslied nicht grad am Radio kam und das Geld nicht reichte, ging unsereins in den Plattenladen und tat so, als wolle man diese oder jene Platte hören, um sie dann zu kaufen. Was man nicht tat. In dieser Zeit, in der zweiten Hälfte der 1980er-Jahre, gabs unter uns Kollegen das Mittwochnachmittags-Dreieck: Zuerst im Vilan (dem späteren Manor) schmökern, dann in den frisch eröffneten McDonald’s beim Globus und dann ab in den Plattenladen an der Gerbergasse. Kurz darauf dann die Offenbarung: Im neuen Jecklin-Musikhaus an der Sihlporte konnte man ohne vormaliges treuherziges Dreinschauen Platten und später CDs hören. Einfach so, und mit Blick auf das Geschehen auf der Strasse. Das wurde zum festen Bestandteil unseres Lebens. Und ja: Mit den Sommerferienjobs kamen das Geld und die Bereitschaft, die Tonträger auch zu kaufen. Jecklin wurde von Musik Hug übernommen, die Filiale an der Ecke Talacker/Sihlstrasse wich Anfang der 2010er-Jahre einem Zahnarztzentrum. (pu)

Franz Carl Weber

Der Franz Carl Weber zieht um.
Alter Standort an der Bahnhofstrasse.

(Tamedia AG / Thomas Egli, 18.11.2015)

«Nöd alange!» – Ich weiss nicht, wie oft ich diesen Satz als Kind gehört habe. Aber da gab es diesen einen, magischen Ort, wo wir Kinder quasi Narrenfreiheit hatten: das Spielwarenhaus Franz Carl Weber an der Bahnhofstrasse. Nirgendwo sonst konnte man vom zweiten Stock ins Erdgeschoss rutschen, mit einer riesigen Kugelbahn und Plüschtieren spielen und die neusten Computerspiele ausprobieren. Aber nicht nur auf mich übte der familiäre Charme des Spielzeugladens eine magische Anziehung aus. Wann immer ich mit meiner Grossmutter in Zürich war, wollte sie in den «Franzki». Ob neue Jasskarten, farbige Würfel für das Eile mit Weile oder Ersatzhütchen für das Hütchenspiel – wir sind nie mit leeren Händen nach Hause gefahren. (fse)

Print Matters!

Mein Zürich: Maurice Müller vom Print Matters (in und vor dem Print Matters Laden)

04.12.2019
(Andrea Zahler / Tamedia AG)

Es war für Zürich fast revolutionär und wirkte grossstädtisch: 2015 eröffnete der Magazinladen Print Matters!. Endlich ein Ort, an dem Magazine nicht dünne Klatschblätter, Rätselhefte oder hochintellektuelle Kunstpublikationen bedeuteten. Es war ein Print-Paradies mit den «Vogues» aus aller Welt, unabhängigen Publikationen und Zines zum Entdecken. Stunden konnte ich hier verbringen, durch Seiten blättern, Kreativität bewundern, mich inspirieren lassen, ja sogar von einem eigenen Magazin träumen. Wenig später kam die harte Realität: Print bedeutet etwas, aber ist wenig rentabel. Erst kürzlich wurde ich schmerzlich an das Fehlen von Print Matters! erinnert, als ich in Paris in einem Magazinladen stand. Ich war so glücklich, endlich mal wieder von so vielen Seiten Papier umgeben zu sein – und so traurig, dass es das in Zürich nicht mehr gibt. (aho)

Edition Populaire

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Es gibt Läden, die inspirieren einen nur schon, wenn man das Schaufenster anschaut. Edition Populaire bei der Kalkbreite war so einer. Es handelte sich um einen Gemischtwarenladen für Design-Alltagsprodukte. Von Kissenbezügen, Kerzen, Vasen, Stühlen bis hin zu Tees, Stiften, Papier, Parfum und Schmuck gabs fast alles. Handverlesen, geschmackvoll, langlebig. Ich habe hier fast mein ganzes Geschirr gekauft, unzählige Geschenke, und vor allem habe ich auch gerne und oft mit den Verkäuferinnen gequatscht, die mir Neuigkeiten aus dem Quartier erzählten. Edition Populaire ging Ende letzten Jahres zu, weil das Haus, in dem sich der Laden befand, saniert wird. Und ich war richtig traurig. Wenigstens lebt der Shop online weiter. Und gerade diesen Freitag wurde bekannt, dass Edition Populaire bis am 31.8. im Möbelladen H100 (Hohlstr. 122) zu Gast ist – als Pop-up-Edition. (cs)

Teehaus Wühre

Über 130 Jahre befand sich das Teegeschäft in der Zürcher Altstadt.

Dass sich dieses winzige Lokal an der Limmat grossartig als «Teehaus»  bezeichnete, schien nur so lange etwas übertrieben, bis man es betrat. Denn drinnen fand man tatsächlich die ganze grosse Welt, repräsentiert in Teesorten. Es roch dezent rauchig und nach Zimt, Orangenschalen und Nelken. Auch konnte man hauchdünne Teetassen mit entzückenden asiatischen Motiven und wunderschöne Teedosen kaufen. 2014 war nach 42 Jahren Schluss, weil der Mietvertrag auslief. Seither gibt es das Teehaus Wühre nur noch virtuell, also im Netz. Doch dort riecht es eben nicht rauchig und nicht nach Zimt, Orangenschalen und Nelken. (net)