Vorfälle bei Protesten in SerbienSchon wieder fährt ein Auto in eine Gruppe Demonstranten
Die Anti-Regierungs-Kundgebung am Freitag in Belgrad wurde von einem Zwischenfall überschattet. Es ist nicht das erste Ereignis dieser Art.
Erneut kam es am Freitag bei einer Demonstration in Serbien zu einem Zwischenfall: In der Hauptstadt Belgrad hat eine Frau ihr Auto in eine Gruppe von protestierenden Regierungsgegnern gesteuert.
Eine Teilnehmerin der Demonstration wurde verletzt, wie die Polizei mitteilte. Die 24-jährige Fahrerin des Wagens wurde festgenommen. Zum Zustand der verletzten Demonstrantin wurde nichts bekannt.
Bei einer solchen Blockade kam es bereits in der vergangenen Woche zu einem ähnlichen Vorfall: Ein Auto rammte Demonstranten und verletzte eine junge Frau schwer.
Studierende rufen zum Generalstreik
Zehntausende Menschen kamen am Freitag in ganz Serbien zu Protesten gegen die Regierung zusammen. Gleichzeitig beteiligten sich viele Geschäfte und Restaurants an einem Streik, zu dem Studierende aufgerufen hatten.
«Nehmen wir die Freiheit in unsere Hände», forderten die Studenten in ihrem Streikaufruf. Auch Präsident Aleksandar Vucic plante eine grosse Kundgebung in der Stadt Jagodina, um sich den anhaltenden Anti-Regierungsprotesten entgegenzustellen. Diese bringen ihn nämlich unter Druck.
In Serbien kommt es täglich zu Verkehrsblockaden, mit denen die Demonstranten gegen den Tod von 15 Menschen protestieren, die im November beim Einsturz eines Bahnhofsvordachs ums Leben kamen. Kritiker machten Korruption in den Reihen der Regierung für das Unglück verantwortlich (mehr zu den Kundgebungen in diesem Bericht).
Mysteriöse Zwischenfälle
Am Anfang wurden die Proteste von Hooligans gestört, die Verbindungen zur Regierungspartei haben sollen. In letzter Zeit ist es vermehrt zu mysteriösen Zwischenfällen gekommen. Vor einer Woche wurde die 20-jährige Studentin Sonja Ponjavic von einem Auto erfasst, während sie an einer Protestaktion teilnahm. Der Vorfall hat nicht nur in Serbien, sondern auch in der serbischen Diaspora grosse Wut ausgelöst. «Ich war erschüttert, als ich das Video sah», sagte der serbische Tennisstar Novak Djokovic.
DPA/bor
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