Sechseläuten-WetterFeuer und Wind ist immer blöd
Dumm gelaufen ists für Zürich und für den Böögg. Wettermann Jörg Kachelmann macht den Zünftern Vorschläge, damit so was nicht mehr passiert.
Oh, der Böögg hat eine Windspitzen-Obergrenze, haben wir heute gelernt. Wie sich das für ein Land gehört, in dem Versicherungspolicen nicht ins Internet gestellt werden, werden wir nie erfahren, was der Grenzwert ist, bei dem die zuständige Versicherung nicht mehr irgendwelche Schäden abdeckt. Meistens sind es 75 km/h.
Es gab natürlich in der Vergangenheit schon Sechseläuten-Tage mit mehr Wind. Und wir hören die kurligen Begründungen, aber ahnen gleichzeitig, dass der Funkenflug nicht ganz Zürich abgefackelt hätte.
Und ob es unter den gestrengen Augen der Bourgeoisie, die mit dem Schneeflöckligehabe der Jugend ohnehin nichts anfangen kann (als zusätzliches Dissuasivum gegen Verweichlichungsumtriebe war ja auch der Köppelroger höchstselbst dabei), wirklich eine Massenpanik gegeben hätte, ist zweifelhaft. Zumal es ausserordentlich berechenbar ist, wohin die Funken fliegen, wenn der Wind vom See her kommt. Und wenn jemand ein leicht brennbares Kostüm hat, ist der Funke bei 50 km/h genauso gefährlich wie bei 80 km/h.
Feuer und Wind ist immer blöd. Es gibt da keine sichere Grenze oberhalb von 30 bis 35 km/h. Und wenn Pferde mit von der Partie sind, ist das Feuer auch mit wenig Wind ein zusätzlicher Stressfaktor, was vielleicht eher ein Grund für die Absage gewesen sein mag.
Die Frage für die Zukunft: Ob es denn wirklich 18 Uhr sein muss, wenn man vorher schon genau weiss, dass der Wind immer stärker wird. Die Tiefenbrunnen-Windspitzen: 15 Uhr 44, 16 Uhr 50, 17 Uhr 65, 18 Uhr 80 und wohl zu viel für die Versicherung. Wird ein Böögg-Verbrennen ungültig, wenn es vorverschoben wird? Wenn die Glocke dann trotzdem um 18 Uhr…? Oder ein Floss auf dem See. Irgendetwas wird Ihnen einfallen.
Fehler gefunden?Jetzt melden.