Ihr Browser ist veraltet. Bitte aktualisieren Sie Ihren Browser auf die neueste Version, oder wechseln Sie auf einen anderen Browser wie ChromeSafariFirefox oder Edge um Sicherheitslücken zu vermeiden und eine bestmögliche Performance zu gewährleisten.

Zum Hauptinhalt springen

Kontaminierter Käse
Sieben Tote wegen Listerien: Schwyzer Käser verurteilt

Weichkäse kann auch nach dem Pasteurisieren der Milch mit Listerien infiziert werden.
Jetzt abonnieren und von der Vorlesefunktion profitieren.
BotTalk

Das Bezirksgericht Schwyz hat am Mittwoch einen Käser aus Steinerberg im Kanton Schwyz unter anderem wegen mehrfacher fahrlässiger Tötung verurteilt. Sieben Personen starben, weil sie von seinem mit Listerien verunreinigten Käse gegessen hatten. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.

Das Gericht sprach eine Freiheitsstrafe von 24 Monaten und eine Geldstrafe von 80 Tagessätzen zu 120 Franken aus. Es bestätigte auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA einen Bericht von Radio SRF.

Sowohl die Freiheitsstrafe als auch die Geldstrafe sind bedingt zu vollziehen mit einer Probezeit von zwei Jahren. Die Gerichtsverhandlung fand im abgekürzten Verfahren statt.

Das Gericht verurteilte den Mann weiter wegen mehrfacher Körperverletzung, mehrfacher schwerer Körperverletzung und mehrfacher Widerhandlung gegen das Lebensmittelgesetz.

Listerien bei Inspektion entdeckt

In den Jahren 2018 bis 2020 waren laut Staatsanwaltschaft insgesamt 34 Konsumentinnen und Konsumenten des Käses an einer Listerien-Infektion erkrankt. Angeklagt war der Käser wegen fahrlässiger Tötung in sieben Fällen, fahrlässiger Körperverletzung in 13 Fällen sowie fahrlässiger Widerhandlung gegen das Lebensmittelgesetz.

Die Listerien in Produkten der mittlerweile geschlossenen Käserei in Steinerberg waren im Mai 2020 bei einer Inspektion entdeckt worden. Daraufhin wurden alle Abnehmer aufgefordert, die Produkte aus dem Sortiment zu nehmen. Das Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen erliess eine öffentliche Warnung.

Aufgrund einer wissenschaftlichen Analyse im Auftrag des Bundes liessen sich Zusammenhänge zu Erkrankungsfällen im Jahr 2018 herstellen, wie der Nachrichtenagentur Keystone-SDA nach der Entdeckung der Verunreinigung auf Anfrage mitgeteilt wurde.

Der Kantonschemiker der Urkantone reichte im Juli 2020 Strafanzeige gegen den Käsereibetreiber ein. Die Staatsanwaltschaft eröffnete danach ein Strafverfahren.

Bei Personen mit intaktem Immunsystem verläuft die Infektion mit Listerien meist milde oder sogar ohne Symptome. Bei immungeschwächten Menschen hingegen können sich aufgrund der Bakterien eine Reihe schwerer Symptome entwickeln, die unter Umständen zum Tod führen.

SDA/oli