Eine Überraschung stellte der Triumph der OL Zimmerberg und der drei Schwestern Julia Jakob, Lilly und Paula Gross nicht dar. Seit 2018 dominiert und gewinnt das Trio diese Titelkämpfe ununterbrochen.

Dennoch verlief es in diesem Jahr in Seon AG nicht ohne Hektik. Den ersten «Treffpunkt» erreichte Paula Gross vor ihren Schwestern, die ihn direkt angelaufen waren. Die CISM-WM-Medaillengewinnerin hatte notabene alle vorangegangenen Posten allein angesteuert. Zu wissen ist, dass bei dieser Meisterschaft nur vereinzelte Posten, die Sammelposten, gemeinsam passiert werden müssen. Was am Ende zählt: Das Zeitmessgerät muss bei sämtlichen Kontrollposten passieren.

Für Paula Gross wurde die Situation nervenaufreibend: «Ich musste zwei bis zweieinhalb Minuten warten.» Aber weder sie noch ihre Schwestern liessen sich deshalb aus dem Konzept bringen. «Die Erfahrung all der Jahre ermöglicht es uns, richtig und spontan umzuplanen und weiterzulaufen», erklärt Julia, vor sechs Jahren WM-Staffel-Weltmeisterin. Paula Gross übernahm weiterhin den Hauptpart, und Julia und Lilly rannten ihre (kurzen) Abschnitte möglichst im erforderlichen Tempo.

Weniger ausgeglichen als früher

Die Detailauswertung im Ziel bestätigte das Durchlebte im Wald: Hatte das Gross-Team beim fünften Kontrollposten nach rund einer Viertelstunde bereits einen Vorsprung von mehr als anderthalb Minuten herausgelaufen, büsste es die Führungsposition anschliessend ein.

Der Rückstand allerdings hielt sich in Grenzen: 17 Sekunden und noch immer Rang 2. Die Rückkehr an die Spitze des virtuellen Klassements war schnell wieder herbeigeführt. Fortan liefen die drei Schwestern planmässig und fehlerfrei. «Wir blieben trotz des Malheurs fokussiert und starteten die Aufholjagd erfolgreich», sagte Paula Gross.

Eines sahen die drei Schwestern aber gleichsam bestätigt: «Wir sind je länger, je weniger ausgeglichen.» Während Paula in der erweiterten Weltspitze angelangt ist und immer schneller wird, nehmen vor allem die physischen Fähigkeiten von Julia und Lilly ab. Das zeigte sich an besagtem Posten, als sie sich verpassten. Künftig gilt es, diese Tendenz beim Planen zu berücksichtigen. Lachend hielten aber alle drei fest: «Die Wogen im Wald gehen heute weniger hoch, als sie es früher jeweils taten.»

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