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0:6 gegen Deutschland
Eine Lehrstunde vor Rekordkulisse

Germany's Lea Schueller, center bottom, celebrates with Alara Sehitler, center, after scorint the 0:6 goal against Switzerland's goalkeeper Elvira Herzog, 3rd right, during a women's international friendly soccer match between Switzerland and Germany at the Letzigrund stadium in Zurich, Switzerland on Friday, November 29, 2024. .(KEYSTONE/Michael Buholzer)
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Nach einer starken Parade klatschen beinahe ausnahmslos alle Spielerinnen der Schweiz mit Torhüterin Elvira Herzog ab. Es symbolisiert den positiven Teamspirit, der in den letzten Monaten und Wochen unter Trainerin Pia Sundhage im Team herrscht. Die Laune der Schweizerinnen wird aber kurz darauf gedämpft. Sjoke Nüsken lenkt den anschliessenden Eckball der Deutschen zur 1:0-Führung ins Schweizer Goal. Es ist der Anfang des Torregens der Gäste. Die Schweizerinnen verlieren das Testspiel vor einer Rekordkulisse im Zürcher Letzigrund gegen Deutschland 0:6.

17’306 Menschen sind gekommen, so viele wie noch nie bei einem Heimspiel des Nationalteams der Schweizerinnen. Die Fans sehen in der ersten Halbzeit ein engagiertes Heimteam, das es aber nicht schafft, seine wenigen Konterchancen auszuspielen, und spätestens nach dem ersten Goal eine Lehrstunde durch ihre deutschen Gegnerinnen erhält. «In der ersten Halbzeit hat noch einiges geklappt, auf dieser müssen wir aufbauen. In der zweiten Hälfte haben wir extrem viel Verbesserungspotenzial, das schauen wir an. Nun muss es weitergehen», sagt Nadine Riesen.

Die Gäste treten vor allem im zweiten Spielabschnitt sehr dominant auf, sind den Schweizerinnen in allen Belangen weit überlegen. Das Team von Sundhage kann die gewichtigen Abwesenheiten von Captain Lia Wälti, Vize-Captain Ramona Bachmann, Abwehrchefin Luana Bühler, Stammspielerin Géraldine Reuteler oder der aktuellen Super-League-Toptorschützin Naomi Luyet nicht kaschieren.

Den Deutschen wiederum ist nicht anzumerken, dass es das erste Spiel nach dem Rücktritt von Stürmerin Alexandra Popp ist. Die aktuelle Bundesliga-Toptorschützin Laura Freigang und Lea Schüller von Bayern München treffen in der zweiten Halbzeit doppelt, Cora Zicai ist einmal erfolgreich.

Nun wartet mit England die Weltnummer zwei

Nach dem 0:3 in der 56. Minute scheint das Spiel auch für Trainerin Pia Sundhage entschieden. Sie nimmt die spielstarke Smilla Vallotto, Sydney Schertenleib und Iman Beney vom Feld und gibt Spielerinnen aus der heimischen Liga wie Larina Baumann vom FC St. Gallen oder Sandrine Mauron von Servette die Chance, sich zu präsentieren. Positiv auffallen können die beiden nicht; Mauron leitet mit einem Ballverlust das letzte Tor der Deutschen sogar noch ein. Doch an den beiden liegt es sicherlich nicht, dass das Heimteam so chancenlos ist.

Spätestens ab der zweiten Hälfte sind die Deutschen immer einen Schritt voraus, zeigen Spielfreude und pressen hoch. Es ist ein Spiel, das die Schweizerinnen auch gerne auf diesem Niveau zeigen würden, so dürfen sie diese Einheit als wichtigen Frontalunterricht interpretieren. Denn auch bei den Gästen sind nicht alle Stammspielerinnen dabei. «Wir wollen den jüngeren Spielerinnen die Chance geben», sagte der neue deutsche Trainer Christian Wück zu seinem aktuellen Kader. Die erfahrenen Sara Däbritz und Lina Magull sind etwa nicht einmal aufgeboten. Sie werden an diesem Abend aber auch nicht gebraucht.

Nach den erfreulichen Auftritten gegen Frankreich (2:1) und Australien (1:1) landen die Schweizerinnen am Freitagabend auf dem harten Boden der Realität. Nun warten am kommenden Dienstag im nächsten Testspiel die Engländerinnen – die Nummer zwei der Welt. Die Aufgabe wird zum Abschluss des Jahres nicht einfacher, das Lazarett nicht kleiner: Bachmann wird auch im letzten Spiel des Jahres nicht zur Verfügung stehen, sie wird aufgrund ihres grippalen Infekts aus dem Nati-Camp abreisen. Amira Araoui von Bundesligist Werder Bremen wird nachrücken.