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Schweiz stellt Zahlungen an Oxfam ein

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Soll für die Anschaffung von Bussen zuviel verlangt haben: Juan Alberto Fuentes Knight, Präsident von Oxfam International, bei einer Anhörung vor Gericht. (13. Februar 2018)
Jahrelang flossen Millionen aus der Schweiz an Projekte von Oxfam: Ein Oxfam-Büchershop in Glasgow. (10. Februar 2018)
Screenshot einer Aufnahme der Parlamentsanhörung von Oxfam CEO Mark Goldring (m.), Caroline ThomsonA video grab from footage broadcast by the UK Parliament's Parliamentary Recording Unit (PRU) on February 20, 2018 shows Oxfam CEO Mark Goldring (C), Oxfam Chair of Trustees Caroline Thomson (r.) und Oxfam International Executive Director Winnie Byanyima (l.).
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Erst wurde bekannt, dass von der Schweiz bereits über 20 Millionen Franken an Oxfam geflossen sind. Nun hat das EDA die Zahlungen sistiert, wie das Departement gegenüber der «NZZ» bestätigt. Die Vorkommnisse sollen erst vom Hilfswerk lückenlos aufgeklärt werden.

Gleichzeitig gab der Generaldirektor der NGO neue Missbrauchsfälle bekannt. Man habe Ermittlungen in 26 neuen Fällen von «unangemessenem sexuellen Verhalten» eingeleitet. 16 davon betreffen internationale Projekte, wie Mark Goldring heute vor dem britischen Parlamentskomitee ausgesagt hat. Bei den Fällen handelt es sich um «jüngste Vorfälle sowie ältere», präzisierte der Oxfam-CEO.

Die international tätige Entwicklungsorganisation mit Sitz in Grossbritannien wird seit Tagen von Skandalen erschüttert. Neben Sexorgien mit Prostituierten in Haiti und Tschad soll es Fälle von Vergewaltigungen und versuchten Vergewaltigungen im Südsudan gegeben haben. Vergangene Woche trat Oxfam-Vizechefin Penny Lawrence zurück.

Auch aus der Schweiz wurde die Hilfsorganisation seit Jahren mit Spendengeldern unterstützt. Das EDA hat sich im Zeitraum zwischen 2013 und 2017 mit 20,4 Millionen Franken an Oxfam-Projekten beteiligt, wie Sprecher Georg Farago gegenüber der «Sonntagszeitung» bestätigte. Das Geld floss in unterschiedliche Länder, unter anderem Jemen, Irak, Tschad und die palästinensischen Autonomiegebiete.

Das EDA hat die Vorfälle scharf kritisiert. «Die Not hilfsbedürftiger Menschen für sexuellen oder anderweitigen Missbrauch auszunutzen, ist abscheulich», sagt Farago. Eine Beendung der Zusammenarbeit erachtete man am Wochenende aber noch als verfrüht.