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Schweres Erdbeben
Schweiz schickt Rettungskräfte in die Türkei

Letzte Vorbereitungen am Flughafen Zürich: Hilfskräfte und Rettungshunde kurz vor dem Abflug in die Türkei. 
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Im Rega-Hangar am Flughafen Kloten herrscht reges Treiben. Letzte medizinische Checks werden gemacht, Formulare ausgefüllt, Funkgeräte getestet. Hier bereiten sich verschiedene Einheiten der Schweizer Rettungskette auf einen schwierigen Einsatz in der Türkei vor. 80 Fachpersonen, acht Hunde und 18 Tonnen Material fliegen am Montagabend in das Gebiet von Gazianthep im Süden der Türkei. Das letzte Mal, als die Schweiz einen solchen Einsatz in dieser Grösse leistete, war 2011 nach der Fukushima-Katastrophe. 

«Bei der Ankunft müssen wir uns zuerst ein Bild der Zerstörung machen und schauen, wo wir uns am effektivsten einbringen können», sagt Sebastian Eugster. Er ist Leiter des humanitären Expertenteams und sagt: «Ich bin ruhig und fokussiert.» Das Ziel lautet: möglichst viele Menschen aus den Trümmern bergen. Die Zahl der Todesopfer ist nach den schweren Erdbeben im Süden der Türkei und im Nordwesten Syriens auf über 2500 gestiegen, mehr als 13’500 Menschen wurden verletzt.

Die Schweiz verfüge über spezielles technisches Ortungsmaterial, um verschüttete Personen zu lokalisieren, sagt Eugster. Auch die Hunde von Redog, der Organisation für Rettungshunde, sind darauf spezialisiert und können mit Gerüchen erkennen, wenn sich jemand unter den Trümmern befindet. Die Ausbildung dieser Hunde dauert gemäss der Hundeführerin Silvia Dummermuth bis zu fünf Jahre. «Die Hunde können am Stück etwa 20 Minuten nach verschütteten Menschen suchen, danach brauchen sie 10 Minuten Pause, bevor sie wieder weitermachen können.» Dummermuth ist mit ihrer Hündin Merida, einem Golden Retriever, am Flughafen und wartet auf den Abflug. 

Leiter rechnet mit Einsatz von bis zu zehn Tagen

Die Einsatzgruppe der Rettungskette unter Eugster hatte ungefähr zwölf Stunden Zeit, um zu packen und abflugbereit zu werden. Eugster selbst war mitten in den Ferien, als er zum Einsatz berufen wurde. Zu dem Detachement gehören Einheiten der Armee, der Rettungsflugwacht Rega, des Erdbebendienstes, der Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (Deza), des Schweizerischen Roten Kreuzes und von Redog. Die Deza hat bereits am Montagnachmittag ein Team vorausgeschickt für die Hilfe im Erdbebengebiet in der Türkei und in Syrien. Es besteht aus zehn Spezialistinnen und Spezialisten, welche die Bedürfnisse vor Ort abklären.

Eugster rechnet mit einem Einsatz von bis zu zehn Tagen. «Die Katastrophe ereignete sich mitten im Winter bei eisigen Temperaturen.» Die Frage, ob sich die Schweizer Rettungskette auch in Syrien vor Ort engagieren wird, stellt sich gemäss Eugster derzeit nicht. Für die von den Beben betroffenen Menschen in Syrien bereitet die Deza humanitäre Unterstützung vor.