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Evakuierung aus Afghanistan
Schweiz hat alle Deza-Mitarbeitenden aus Kabul evakuiert

Bundesrat Ignazio Cassis (links), Mario Gattiker vom SEM (Mitte) und Michael Steiner vom EDA (rechts) vor der Medienkonferenz zur Krisensituation in Afghanistan. (24. August 2021)
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Eine der grössten Evakuierungen der Schweiz ist abgeschlossen. 292 Personen hat das Aussendepartement (EDA) aus Afghanistan ausgeflogen. Dazu zählen auch die lokalen Mitarbeitenden des EDA. 66 Personen warteten am Dienstagabend noch am Flughafen Kabul auf ihren Flug.

«Ich bin sehr erleichtert», erklärte Aussenminister Ignazio Cassis vor den Medien in Bern. Die 66 Personen, die sich noch am Flughafen aufhalten würden, sollen in den nächsten Stunden ausgeflogen werden. Von den 292 evakuierten Personen seien 141 afghanische Mitarbeitende der Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (Deza) und ihre Angehörigen.

«Somit konnten alle Lokalangestellten, die das Land verlassen wollten, aus der afghanischen Hauptstadt evakuiert werden.»

Noch 15 Personen mit Schweizer Bezug würden sich in Afghanistan aufhalten. Sie seien informiert worden, dass sie das Land verlassen könnten, wollten dies aber teilweise nicht. Es werde keine weiteren Charterflüge mehr geben. «Damit ist eine der grössten Evakuierungsoperationen des EDA erledigt.»

Unterstützung bei dem Evakuierungsprozess erhielt die Schweiz offenbar vor allem aus Deutschland. «Ich bedanke mich vor allem bei Aussenminister Heiko Maas. Aber ich danke auch den USA und Usbekistan.»

Lokale Mitarbeitende im Asylprozess

In der Nacht auf Dienstag seien die Afghaninnen und Afghanen, die mit einem humanitären Visa ausgereist waren, in der Schweiz empfangen worden, erklärte Mario Gattiker, Staatssekretär für Migration.

«Es war eine grosse Übung, diese Personen aufzunehmen: Papiere wurden kontrolliert, Coronatests gemacht und dann wurden die Betroffenen in Asylzentren untergebracht.» Die 141 Personen erhalten Asyl und können in der Schweiz bleiben.

Nach einigen Wochen würden sie den Kantonen zugewiesen. Dort werde der Integrationsprozess beginnen.

Schweiz bietet gute Dienste an

Nun gehe es darum, die Lage im Land zu analysieren, sagte Cassis weiter. Die Schweiz habe am Dienstag in Genf an einer Sondersitzung des Menschenrechtsrats zu Afghanistan teilgenommen und ihre tiefe Besorgnis über die Angriffe auf die Menschenrechte zum Ausdruck gebracht, «gerade auch, was die Rechte von Frauen und Mädchen betrifft», sagte Cassis.

Die Gespräche zwischen den Taliban oder der ehemaligen Regierung würden weiter laufen. Es bleibe abzuwarten, ob sich die Schweiz weiter in diesen Prozess einklinken könne. «Wir stehen immer bereit, unsere guten Dienste zu leisten», erklärte Cassis – etwa als Gaststaat für eine internationale Konferenz.

SDA/oli