2:1-Sieg nach VerlängerungTrotz Goalie-Flop – Schweizer bestrafen überhebliche Schweden
Trotz eines Slapstick-Tors gewinnt die Schweiz zum zweiten Mal in dieser Saison gegen Schweden. Calvin Thürkauf sorgt für die Entscheidung.
![Schweizer Eishockeyspieler jubeln nach Sieg gegen Schweden bei den Beijer Hockey Games in Stockholm am 08.02.2025.](https://cdn.unitycms.io/images/C_qPKF8tq4Z9V2Uzt9oNq7.jpg?op=ocroped&val=1200,800,1000,1000,0,0&sum=KisAF-yToaI)
Jetzt haben wir diesen Affen auch vom Rücken, sagte Nationaltrainer Patrick Fischer im vergangenen November, als die Schweiz erstmals nach 16 Niederlagen in Folge und achteinhalb Jahren die Schweden zu bezwingen vermochte. Trotz eines Slapstick-Gegentors zum 3:3 siegte das Team am Karjala Cup in Finnland nach Penaltyschiessen mit 4:3. Allerdings konnte Fischer damals auf Stars wie Sven Andrighetto und Denis Malgin zählen.
Nun, bei den Beijer Hockey Games in Stockholm, muss Fischer kurzfristig sogar auf seine besten aufgebotenen Stürmer Mike Künzle und Luca Fazzini verzichten. Doch trotz dieser Ausfälle ringen die Schweizer die «Tre Kronor» erneut nieder – diesmal in der Verlängerung. Stark, wie Christoph Bertschy in der offensiven Zone nachsetzte, Oscar Lindberg von der Scheibe trennte und schliesslich Calvin Thürkauf bediente.
Nichts, aber wirklich nichts deutete auf einen solchen Ausgang hin. Bereits mit dem zweiten Torschuss nach sieben Minuten geriet die Schweiz in Rückstand – und kassierte erneut ein Slapstick-Tor. Besonders bitter für Kevin Pasche, den erst 21-jährigen Keeper des Lausanne HC. In seinem ersten Länderspiel konnte er den Schuss von der blauen Linie durch Filip Berglund nicht parieren. Die Scheibe flog in hohem Bogen über den Goalie hinweg ins Tor.
Nach dem Treffer brach die Schweiz ein. Schweden dominierte das Geschehen über weite Strecken und war dem 2:0 deutlich näher als die Schweiz dem Ausgleich. Doch die Gastgeber agierten zu verspielt – um nicht zu sagen arrogant. Ein zweites Tor wollte nicht gelingen. Auf der anderen Seite setzte die Schweiz immer wieder Nadelstiche, allen voran Nicolas Baechler. Es war kein Zufall, dass dem ZSC-Stürmer sechs Minuten vor Schluss doch noch der Ausgleich gelang.
Der 21-Jährige, der erst im vergangenen November erstmals aufgeboten wurde und in der National League seit 14 Partien nicht mehr getroffen hat, brachte viel Energie ins Spiel, markierte Präsenz vor dem Tor und bewies Übersicht. Kurz vor der zweiten Pause hatte schon Simon Knak alleine vor dem schwedischen Keeper den Ausgleich auf dem Stock. Und konnte selbst kaum glauben, dass er gescheitert war. Baechler hingegen zeigte sich entschlossener, kaltblütiger.
Rüffel der Konkurrenz
Vor seinem Treffer hatten die Schweizer bange Momente zu überstehen. Im letzten Abschnitt kassierte Jonas Taibel eine Spieldauerdisziplinarstrafe wegen eines Crosschecks. Später musste auch Thürkauf wegen eines hohen Stocks auf die Strafbank. Doch weder in doppelter noch in einfacher Überzahl konnten die Schweden reüssieren. Und wurden am Ende prompt bestraft.
Wie vor einem Jahr steht Patrick Fischer erneut ein junges, international unerfahrenes Team zur Verfügung. Damals lag die Schweiz gegen denselben Gegner zur Spielhälfte 0:5 zurück, am Ende verlor sie 2:5. Es folgte ein Rüffel: Man habe sich vertraglich verpflichtet, mit dem bestmöglichen Team an der Euro Hockey Tour teilzunehmen, hiess es.
Diesmal konnte die Schweiz aufgrund von Verletzungen und krankheitsbedingten Ausfällen nicht mit dem besten Kader anreisen. Doch sie hat die richtige Antwort gegeben und den Schweden drei Monate vor der Heim-WM eine empfindliche Niederlage zugefügt.
Am Sonntag (12 Uhr) steht für die Schweiz das Duell gegen Weltmeister Tschechien an.
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