Der Liveticker zum NachlesenXhaka sagt: «Ich hoffe, Yakin hat das nicht persönlich genommen»
Die Schweiz gewinnt gegen Andorra 3:0. Nach einem lange enttäuschenden Spiel ist es ausgerechnet Captain Xhaka, der sein Team erlöst.
Am Ende ist es doch noch ein versöhnlicher Abend. Erst trifft Granit Xhaka zum 2:0 für die Schweiz – ausgerechnet er, der mit seiner Generalkritik an Trainer Murat Yakin in den Tagen zuvor wieder einmal für Unruhe gesorgt hatte. Und dann, als die Nachspielzeit längst läuft, erhöht Xherdan Shaqiri vom Elfmeterpunkt auf 3:0 für die Schweiz. Nach einem lange enttäuschenden Auftritt gewinnen die Schweizer gegen Aussenseiter Andorra doch noch standesgemäss.
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In der ersten Halbzeit sieht es noch nicht danach aus. Die Schweizer sind zwar bemüht, ihnen fehlt es aber an Ideen, den andorranischen Abwehrriegel aufzubrechen. Chancen sind Mangelware, das Team Yakins kommt zu keinem einzigen Torschuss. Das Publikum quittiert die Leistung zur Pause mit Pfiffen.
Aber kurz nach Wiederanpfiff gelingt den Schweizern die Reaktion. Cedric Itten bringt sie nach einer Kombination über Xhaka und Shaqiri in Führung. Doch das 1:0 wird nicht zum Befreiungsschlag. Im Gegenteil: Das Heimteam muss sich lange, lange gedulden, bis Xhaka in der 84. Minute die Entscheidung gelingt. Der Captain erspart dem Nationalteam damit grundsätzliche Fragen. Nach seiner Kritik dürfte vorerst Ruhe einkehren. Aber für Yakin bleibt viel zu tun, das hat der uninspirierte Auftritt am Dienstagabend gezeigt.
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Die Stimmen zum Spiel
Trainer Murat Yakin: «Zäher Beginn. Wir brauchten Geduld. Es brauchte das erste Tor, dann machte der Gegner auf. Je länger das Spiel dauerte, desto müder wurde der Gegner. Das wussten wir. Xhakas Aussage? Wir haben genug darüber diskutiert. Dass nach der Partie im Kosovo Frust dabei war, dafür habe ich Verständnis. Aber es war eine unnötige Aktion von ihm, das habe ich klar angesprochen. Ich habe immer ein offenes Ohr für die Spieler. Für uns ist die Sache nun erledigt.»
Captain Granit Xhaka: «Die Antwort kommt einmal mehr auf dem Platz. Das haben wir gezeigt. Mein Jubel mit dem Finger? Jeder, der mich kennt, weiss, dass ich gerne selbst provoziere. Und wenn ich provoziert werde, dann gebe ich die Antwort auf dem Platz. Der Zeitpunkt meiner Kritik war nicht perfekt. Aber so bin ich halt, ich rede offen und ich wollte das Team aufwecken. Dass ich das nicht intern angesprochen habe, war mein einziger Fehler. Ich hoffe, der Trainer hat das nicht persönlich genommen. Und meine Mitspieler ebenso nicht. Aber ich habe mit dem Trainer am Tag danach ein offenes und sehr gutes Gespräch geführt, für mich ist die Angelegenheit damit erledigt.»
Renato Steffen: Der Flügel sieht einen Steigerungslauf. Und spricht von einem versöhnlichen Ende. «Die letzten Tage waren schwierig. Wir haben intern alles angesprochen, wir alle waren nicht zufrieden.»
Cedric Itten: Der Stürmer, dem das 1:0 gelang, sagt im Interview mit SRF: «Natürlich ist es nicht einfach gegen einen Gegner, der fast zu zehnt hinten rein steht. Umso wichtiger war es, nach der Pause sofort in Führung zu gehen. Das hat man nach meinem Tor gesehen, da wurde es etwas einfacher. Ich freue mich über das Vertrauen des Trainers. Und bin sehr zufrieden, konnte ich dem Team helfen.»
Spielende
Die Schweiz gewinnt 3:0. In Kürze finden Sie hier eine Zusammenfassung.
Yakin wechselt
Shaqiri trifft und darf danach gleich Feierabend machen. Für ihn kommt Aebischer. Zudem ersetzt Bislimi Vargas.
90+3' Tor für die Schweiz
Shaqiri trifft vom Penaltypunkt zum 3:0 für die Schweiz. Er lässt Goalie Alvarez keine Chance. Es ist im 116. Länderspiel das 28. Tor des 31-Jährigen.
90'
Der VAR meldet sich. Erst hatte der Schiedsrichter Ndoye die Gelbe Karte für eine Schwalbe gezeigt. Nun sieht er sich die Videobilder an und korrigiert seinen Entscheid. Er gibt Elfmeter für die Schweiz.
Xhaka antwortet
Kann er nach seiner Generalkritik an Trainer Yakin liefern? So lautete die Frage vor der Partie. In der Schlussphase antwortet Xhaka – und zwar mit «ja!». Natürlich kann Xhaka nicht gewöhnlich jubeln, er hält sich stattdessen den Finger vor den Mund. Wer möchte er zum Schweigen bringen? Vielleicht gar das Publikum, das zur Pause pfiff.
84' Tor für die Schweiz
Endlich können sich die Schweizer erlösen. Und ausgerechnet Xhaka ist es, der bei seinem Team zu einem kollektiven Aufatmen führt. Ndoye legt zurück – und der Captain trifft überlegt mit einem Flachschuss zum 2:0.
Okafor kommt
Nach 81 Minuten bringt Yakin den Milan-Stürmer für Itten, den bisher einzigen Torschützen an diesem Abend.
80'
Nun verfehlt Elvedi nach einem Corner per Kopf das Tor. Und verpasst es somit, die Schweizer endlich zu erlösen. Weiterhin 1:0 – es bleibt ein magerer Auftritt des Heimteams.
Sommers Premiere
Der Goalie spielt gar nicht und schafft trotzdem Besonderes. Nachdem er in seinen 83 Länderspieleinsätzen davor nie eine Gelbe Karte gesehen hatte, sorgt er für ein Novum, als er verwarnt wird. Und das ausgerechnet, als er für einmal auf der Ersatzbank sitzt.
75'
Ndoye steht nicht nur wieder, er kann auch noch sprinten. So verschafft er sich Raum. Mit seinem Schuss verfehlt er das Tor aber. Somit verbleiben die Schweizer bei einem einzigen Torschuss, das war der Führungstreffer von Itten.
Rudelbildung
Ndoye, soeben ins Spiel gekommen, wird von einem Andorraner niedergestreckt. Sofort stürmen die Schweizer zum Tatort, es kommt zu Rudelbildungen. Aber der Schiedsrichter verzichtet tatsächlich darauf, dem Andorraner die Rote Karte zu zeigen. Er belässt es bei Gelb, dasselbe Strafmass wendet er gleich bei drei Schweizern an. Darunter auch Sommer, dem eigentlich so besonnenen Goalie, der auf der Ersatzbank sitzt.
67'
Xhaka macht auch mit. Nach der Generalkritik war es bislang ein unauffälliger Auftritt des Captains. Nun bietet sich ihm die Chance, er zielt aber am Tor vorbei.
Yakin wechselt
Nach 66 Minuten kommen Sow und Ndoye für Freuler und Amdouni. Gerade der Stürmer, diesen Sommer für 18 Millionen Euro von Basel zu Burnley in die Premier League gewechselt, zeigte nach dem Kosovo-Spiel erneut ein enttäuschender Auftritt.
63'
Die Schweizer kommen dem 2:0 nahe. Nach einer Kombination über die linke Seite ist Steffen an der Grundlinie frei. Seine Hereingabe findet Vargas, der das Tor verfehlt.
Rote Karte gegen Akanji?
Dem VAR ist es offensichtlich auch langweilig. Er will eine Tätlichkeit von Akanji gesehen haben. Der Check bringt wenig überraschend nichts Verwerfliches ans Licht. Der Verteidiger von Manchester City darf weiterspielen.
Rumänien - Kosovo läuft wieder
Nach langem Unterbruch wegen eines provokanten Plakats der rumänischen Ultras läuft die Partie nun wieder. Es steht übrigens 0:0.
55'
Rodriguez, einem der drei Schweizer Verteidiger, ist es offenbar langweilig geworden. Er schaltet sich für einmal mit in die Offensive ein. Sein Schuss verfehlt das Tor knapp.
Ittens Bilanz
Für den 26-jährigen Stürmer ist es im zehnten Länderspiel sein fünfter Treffer. Die Schweizer sollten nun darauf aufbauen können.
49' Tor für die Schweiz
Da ist nach schwacher erster Halbzeit die gewünschte Reaktion: Shaqiri behauptet gegen zwei Gegner den Ball, leitet dann zu Xhaka weiter und dieser spielt Itten im Strafraum an. Der YB-Stürmer löst sich mit einer schnellen Drehung von seinem Gegenspieler und bezwingt den Goalie zwischen den Beinen hindurch zum 1:0 für die Schweiz.
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