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Letzte Schweizer Eindrücke
Xhaka, die Wäsche und die Grenzen

14.06.2024; Stuttgart; Fussball EURO 2024 - Training Schweiz;
Granit Xhaka (SUI) 
(Toto Marti/Blick/freshfocus) --------------------------------------------------------------------- ACHTUNG REDAKTIONEN: KEINE ABONNEMENTS, ES GELTEN DIE PREISEMPFEHLUNGEN DES SAB - MANDATORY CREDIT, EDITORIAL USE ONLY, NO SALES, NO ARCHIVES ---------------------------------------------------------------------
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Köln. Der Ort der ersten Schweizer Träume an dieser EM. Die Stadt ist voll, zumindest rund um den Dom, das Wahrzeichen im Kölsch-Land.

Köln. Da war einmal etwas, 2006, Achtelfinal der Weltmeisterschaft. Die Erinnerung daran ist ganz hinten abgelegt im kollektiven Gedächtnis und doch noch immer präsent für alle die, die den Abend des 26. Juni jenes fernen Jahres erlebt haben. 

Also, Achtelfinal der Schweiz gegen die Ukraine, nach einem unglaublich schlechten Match von beiden Seiten. Köbi Kuhn kommt in der 117. Minute auf die Idee, Alex Frei auszuwechseln, ausgerechnet Frei, seinen besten Elfmeterschützen. Dafür nehmen Marco Streller, Tranquillo Barnetta und Ricardo Cabanas Anlauf zur Kurzentscheidung. Mehr sind es nicht, weil die Entscheidung nach ihren Fehlschüssen bereits gefallen ist. Das Verdikt ist hart: Heimreise statt fünf Tage später ein Viertelfinal in Hamburg gegen Italien.

An diesem Samstag geht es nicht gleich um derart Bedeutendes. Es ist erst das erste Spiel an der EM 2024. Zeit wäre danach genug, um einen allfälligen Ausrutscher gegen Ungarn zu korrigieren. Aber wer geht im Schweizer Lager schon vom Negativen aus? 

Granit Xhaka sitzt an der Pressekonferenz im Kölner Stadion, direkt nach der Zugfahrt aus Stuttgart: in kurzer Hose und sehr konzentriert. Was ist möglich, wird er gefragt? Mit welchem Abschneiden ist er zufrieden? «Wer mich kennt, der weiss, was ich jetzt antworten würde», sagt er. 

epa11410302 Switzerland players Granit Xhaka (C), Renato Steffen (R), and teammates arrive surrounded by security staff members at the train station in Cologne, Germany, 14 June 2024. The Swiss national soccer team travelled by train from their base camp in Stuttgart to Cologne for their first match UEFA EURO 2024 against Hungary to be player on 15 June.  EPA/PETER KLAUNZER

Das braucht und macht er auch nicht, weil sein Spruch von der Wäsche, die er bis zum Final gepackt hat, abgegriffen ist. Das zum einen. Zum anderen aber steht er für seinen Ehrgeiz, das Bestmögliche zu erreichen. Er habe «klare Ziele», sagt er, und er sagt auch, dass er sich seine «eigene Challenge» gemacht habe.

«Neues Spiel, neues Glück»

Wie die im Detail aussieht, behält er für sich. Aber für einen, der mit Bayer Leverkusen letzte Saison das Double gewann und nur eines von 53 Spielen verlor, kann ein Ausscheiden nach der Gruppenphase keine Erfüllung sein. Zumal er das Gefühl hat, dass diese Schweizer Ausgabe besser ist als jene von 2021. Das ist jene, die erstmals seit 1954 einen Viertelfinal an einer Endrunde erreichte.

Marco Rossi, Ungarns italienischer Trainer, ist voll des Lobes für Xhaka. Auf seiner Position sei Xhaka weltweit einer der Besten, sagt Rossi. «Jedes Kompliment tut gut», sagt der Captain der Schweiz mit allem Ernst, der sich auf seinem Gesicht widerspiegelt. Für ihn zählt nur eines: «Immer an die Grenzen zu gehen.»

Xhaka ist im Zentrum eines Aufgebots, bei dem fast alle einsatzbereit sind. Nur Denis Zakaria und Steven Zuber haben wegen ihrer Blessuren zurückhaltend trainieren müssen. Auf Breel Embolo dagegen, den Dauerverletzten, kann Murat Yakin als Trainer «zurückgreifen». So sagt er das. Er sagt auch, der Bessere solle gewinnen. Das mag sich nett anhören, aber Yakin würde auch einen Sieg nehmen, wenn seine Mannschaft schlechter gewesen ist.

«Neues Spiel, neues Glück», sagt der Coach. Was ab diesem Samstag passiert, entscheidet über seine weitere Zukunft, weil sein Vertrag mit diesem Turnier ausläuft. Drei Spiele, acht Tage der Entscheidung. Und er sagt: «Ich freue mich riesig auf die Euphorie, dass wir dabei sind.»