Provisorium kommt wieder wegSBB eröffnen in Meilen neues Reisezentrum
Die Umbauten am Bahnhof sind beendet. In Meilen befindet sich nun einer der modernsten Bahnschalter der Schweiz.
Wer in Meilen die vergangenen sechs Monate am Schalter ein Zugbillett kaufen wollte, musste in den Container. Denn die SBB liessen das denkmalgeschützte Bahnhofsgebäude aus dem Jahr 1894 sanieren. Auf dem Platz davor errichtete die Bahn ein Provisorium. Am Donnerstag hat sie nun ein neues Reisezentrum im frisch renovierten Bahnhofsgebäude eröffnet. Nach jenen in Horgen, Montreux und Mendrisio ist es schweizweit erst das vierte, das sich in diesem neuen Kleid präsentiert.
Was aber ist anders? Kundinnen und Kunden gelangen beim Betreten des Gebäudes in einen offenen Raum mit verschiedenen Zonen. Am Empfang werden laut Mitteilung der SBB alle Geschäfte abgewickelt, die schnell erledigt sind, etwa Fahrplanauskünfte, Gepäckaufgabe und Geldwechsel. In einer Beratungszone werden hingegen kompliziertere Geschäfte abgewickelt, etwa zeitaufwendige Beratungen rund um internationale Bahnreisen, Gruppenreisen, Ausflüge und Fragen zu Abos. Für Reisende im Rollstuhl und ältere Personen stehen Beratungsplätze mit Sitzmöglichkeiten zur Verfügung.
Ärger in Männedorf
Das neue Konzept entspreche den veränderten Kundenbedürfnissen, schreibt das Unternehmen. Die SBB würden jährlich Millionen in die Erneuerung der mittleren und grossen Reisezentren investieren. Diese Strategie hat allerdings auch einen Nachteil: Schalter an kleineren Bahnhöfen werden nach und nach geschlossen.
Auch am Zürichsee gaben die SBB schon mehrere Schalter auf. Zuletzt sorgte die Ankündigung, dass der Schalter in Männedorf per 1. Juli geschlossen werde, für Enttäuschung in der Bevölkerung. Die SBB begründen ihre Entscheidungen jeweils damit, dass die Zahl der Kundinnen und Kunden in kleineren Reisezentren stetig sinke. Gerade die Corona-Pandemie und die Nutzung der digitalen Kanäle hätten diese Entwicklung beschleunigt.
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