Nach jahrelangem KonfliktSaudiarabien und Iran wollen Beziehungen normalisieren – Schweiz gratuliert
7 Jahre lang hielten Saudiarabien und Iran keine diplomatischen Beziehungen – nun wollen sie diese wiederherstellen. Die Schweiz hat die Einigung begrüsst.
Der Iran und Saudiarabien wollen nach jahrelangem Konflikt ihre diplomatischen Beziehungen wiederherstellen. In einem ersten Schritt wollen sich die Aussenminister der rivalisierenden Länder treffen, wie die staatlichen Nachrichtenagenturen beider Länder, IRNA und SPA, am Freitag berichteten. Demnach unterzeichneten hochrangige Regierungsvertreter in China eine entsprechende Übereinkunft.
Das sunnitische Saudiarabien und der mehrheitlich schiitische Iran unterhielten in den vergangenen Jahren keine diplomatischen Beziehungen. Beide Länder ringen in der Region um politischen und militärischen Einfluss.
Kontakte nach Angriff auf saudische Botschaft gekappt
Riad hatte die offiziellen Kontakte mit Teheran im Januar 2016 gekappt, als Reaktion auf einen Angriff iranischer Demonstranten auf die saudische Botschaft im Iran. Ausgelöst wurden die Proteste durch die Hinrichtung des prominenten schiitischen Geistlichen Scheich Nimr al-Nimr in Saudi-Arabien. Ihre Rivalität trugen die beiden Staaten in vergangenen Jahren auch bei militärischen Konflikten in der Region aus, etwa im Jemen.
Im vergangenen Jahr näherten sich beide Seiten auf diplomatischer Ebene vorsichtig an. Im Irak fanden mehrere Gesprächsrunden mit iranischen und saudischen Vertretern statt, die sich vor allem um Sicherheitsfragen drehten. Irans einflussreicher Politiker Ali Schamchani, Sekretär des Sicherheitsrats, war Berichten zufolge in den vergangenen Tagen wieder für Gespräche in Bagdad. Neben dem Irak hatte auch der Oman eine Rolle als Vermittler gespielt.
Schweiz gratuliert zu diplomatischem Schritt
Die Schweiz hat die Einigung zur Wiederaufnahme diplomatischer Beziehungen zwischen den beiden Ländern begrüsst. Man gratuliere beiden Ländern zu diesem wichtigen Schritt, teilte das Eidgenössische Departement für Auswärtige Angelegenheiten (EDA) am Freitag mit.
Das Vorhaben werde zum Abbau von Spannungen und zur Stärkung von Stabilität und Sicherheit in der Region beitragen, hiess es in der Stellungnahme. Die Schweiz vertritt seit 2017 die iranischen Interessen in Saudiarabien sowie die saudischen Interessen in Iran.
SDA/lif
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