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Erdbebenserie dauert an
Griechenland ruft Notstand für Santorini aus

Gemeindeangestellte  im Dorf Oia auf Santorini haben Warnbänder angebracht, um den Zugang zu besonders gefährlichen Gebieten zu beschränken.
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Das von vielen Seismologen erwartete Hauptbeben im Raum der Vulkaninsel Santorini hat sich zwar noch nicht ereignet, wird aber befürchtet. Deswegen hat das Bürgerschutzministerium für die griechische Insel den Notstand ausgerufen.

Damit können die Behörden in den nächsten 30 Tagen unter anderem die Besitzer von schwerem Gerät und andere Menschen unbürokratisch für Räumungsmassnahmen und andere Arbeiten zum Dienst verpflichten. Die Inselgemeinde veröffentlichte das entsprechende Dokument des Ministeriums im Internet.

Blick auf die Stadt Oia auf Santorini: Die meisten Bewohner haben die Mittelmeerinsel verlassen.

Die griechische Behörde zum Schutz vor Erdbeben teilte derweil erneut mit, dass ein Erdbeben der Stärke 6 und mehr weiterhin nicht auszuschliessen sei. Ab dieser Grössenordnung sind Schäden zu befürchten.

Militär richtet Feldküchen ein

Allein am Donnerstag ereigneten sich im Raum Santorini Dutzende Beben, die die Menschen in Angst versetzten. Das griechische Militär wird am Freitag Feldküchen einrichten, damit Bürger und Rettungskräfte im Ernstfall mit Essen versorgt werden können, wie der Nachrichtensender Skai berichtete.

Absperrband zur Sperrung eines Bereichs in Oia, Santorini, nach seismischen Aktivitäten, aufgenommen am 5. Februar 2025.

Ein Grossteil der Bewohner hat die Insel in den vergangenen Tagen aus Angst vor einer Naturkatastrophe in Richtung Festland verlassen, darunter vor allem Frauen, Kinder und ältere Menschen.

Diejenigen, die ausharren, tun dies auch, um ihr Hab und Gut zu schützen – sie befürchten, dass es auf der leer gefegten Insel zu Plünderungen kommen könnte. Jüngere Einwohner und die Polizei patrouillieren deshalb in den engen Gassen der Ortschaften, wie griechische TV-Sender zeigten.

Bislang stärkstes Beben

In der Nacht auf Donnerstag wurden mehrere Erdstösse registriert, der stärkste nordöstlich von Santorini mit einer Stärke von 5,2. Es war nach Angaben des Geodynamischen Instituts von Athen das bislang stärkste Erdbeben seit Beginn des Phänomens vor mehreren Wochen.

Dieses Beben war auf allen Inseln der Kykladengruppe, auf Kreta sowie in den höheren Stockwerken der Gebäude in Athen rund 230 Kilometer nordwestlich von Santorini zu spüren.

Einfluss der Beben auf die Vulkane unklar

Unklar bleibt nach wie vor, inwiefern diese Erdbebenserie die zwei Vulkane in der Region beeinflussen könnte. Neben dem spektakulären Vulkankrater von Santorini liegt ein ähnlich grosser Vulkan unter der Wasseroberfläche auf dem Meeresboden im Nordosten von Santorini. Der unter dem Namen «Columbo» bekannte Vulkan hatte nach einer Eruption 1650 schwere Schäden im östlichen Mittelmeer angerichtet.

Unterdessen steigt der Stress der Menschen auf Santorini. Kein Wunder, wenn die Erde seit Wochen ununterbrochen bebe, sagen Seismologen. Schätzungsweise sollen nach Informationen des griechischen Rundfunks rund zwei Drittel der Einwohner die Insel verlassen haben.

Es sind vor allem Familien mit Kindern sowie Arbeiter, die während des Winters Hotels und Pensionen reparieren und sie auf die Tourismussaison vorbereiten, wie griechische Medien berichten. Die Zahl der Touristen, die sich auf den Inseln Santorini, Ios, Anafi und Amorgos aufhalten, blieb zunächst unklar. Im Winter besuchen diese Inseln Menschen, die entweder auf eigene Faust reisen oder dort ein Ferienhaus besitzen.

Behörden bleiben wachsam und warnen vor Tsunami-Gefahr

Die Behörden geben keine Entwarnung. Immer wieder wird den Menschen gesagt, was zu tun sei, wenn es zum befürchteten stärkeren Erdbeben und möglicherweise zu einem anschliessenden Tsunami kommen sollte. In erster Linie gilt: Ein Aufenthalt an den Stränden oder den Häfen sollte auf jeden Fall vermieden werden.

Schulen in der Region bleiben geschlossen. Starke Einheiten des Zivildienstes, der Feuerwehr, des Katastrophenschutzes und zusätzliche Ärzte sowie Krankenschwestern und Krankenpfleger sind auch auf Santorini eingetroffen, berichtete der griechische Rundfunk ERTnews.

DPA/osc/bor