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Kämpfe im Sudan
Rund 100 Schweizer leben im Kriegsgebiet – werden sie evakuiert?

Kugeln haben die Fenster eines Wohnhauses in Khartum durchschlagen. Eine Bewohnerin hält eine davon in die Höhe.
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Die Lage für die Zivilbevölkerung im Sudan ist schwierig. Aus der Hauptstadt Khartum wurden auch am Mittwoch Schüsse und Luftangriffe gemeldet. Die Lebensmittelvorräte gingen am fünften Tag der Kämpfe zur Neige, heisst es in Berichten aus Khartum. Tausende versuchten, aus der Stadt zu fliehen.

Dort betreibt die Schweiz eine Botschaft. Sie bleibe für die Unterstützung in Notfällen verfügbar, teilt das Aussendepartement (EDA) am Mittwoch auf Anfrage mit. Das Krisendispositiv sei aktiviert worden, die Sicherheitsmassnahmen würden laufend aktualisiert. Alle Mitarbeitenden im Sudan seien wohlauf.

Die Botschaft liegt in der Nähe des Flughafens, wo seit Samstag gekämpft wird. Ebenfalls in der Nähe des Flughafens befindet sich die Botschaft der EU. Die EU-Kommission bestätigte am Mittwoch, dass einer ihrer Mitarbeiter angeschossen wurde. Zuvor war bereits bekannt geworden, dass der EU-Botschafter in seiner Residenz überfallen und ausgeraubt wurde.

Das EDA warnt vor jeglicher Art von Reisen in den Sudan. Bei der Botschaft in Khartum sind laut dem EDA zurzeit rund 100 Personen angemeldet. Weitere 5 Personen haben sich auf Travel Admin, der Reiseapplikation des EDA, eingetragen. Das Aussendepartement hat zudem Kenntnis von einigen Touristen mit Schweizer Staatsangehörigkeit, die sich in den sudanesischen Gewässern des Roten Meeres befinden. 

Deutschland hatte am Mittwoch wegen der Kämpfe den Versuch abbrechen müssen, Bürgerinnen und Bürger mit drei militärischen Transportflugzeugen auszufliegen. Auch Japan meldete, es versuche zusammen mit anderen Staaten, seine Bürger aus dem Sudan auszufliegen.

Die Schweiz prüft laut dem EDA laufend Optionen und Massnahmen. Man stehe in Kontakt mit Drittstaaten und könne sich gegebenenfalls an deren Rettungsmassnahmen beteiligen. Aus Sicherheitsgründen wollte das EDA keine weiteren Details bekannt geben.

In seinen Reisehinweisen zum Sudan wird das EDA jedoch deutlich: Schweizer Staatsangehörige, die beschliessen, im Land zu bleiben, müssten sich bewusst sein, dass im Falle einer weiteren Verschlechterung der Sicherheitslage die Schweiz unter Umständen nur noch begrenzte oder gar keine Dienstleistungen mehr erbringen könne. Auch werde die Schweiz nur begrenzte Möglichkeiten zur Hilfe in Notfällen haben.