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Man fährt, fährt und fährt geradeaus, ohne auf anderes als das Strassengeschehen zu achten. Das ist ja auch gut so. Dass man dabei kilometerweise Lärmschutzwände übersieht, dürfte die wenigsten interessieren. Dies ist beim Fotografen Michele Limina anders: Er widmet seine aktuelle Bildserie den optisch fraglichen Konstruktionen. 

Allein in der Schweiz wurden in den letzten Jahren Lärmschutzwände von mehreren hundert Kilometern Länge aufgestellt. Das ist zwar gut für die Ohren, allerdings schlecht fürs Auge: Hunderte Beschwerden berichten von versperrter Aussicht und dem überaus hässlichen Aussehen.

Schaut man aber Liminas Bilder als Serie an, entsteht eine durchaus interessante Wand-Studie: Während Vorder- und Hintergrund immer grau und blau bleiben, ändern sich Farbe und Form der Lärmschutzwände von Bild zu Bild. Da ausserdem absolut kein Verkehr zu sehen ist und im Lot fotografiert wurde, wirken die Aufnahmen extrem ruhig und ausgeglichen – sie erinnern an Gurskys bekannte «Rhein»-Serie.  

Interessanterweise haben die Schutzwände laut dem Bundesamt für Umwelt eine psychologische Wirkung: Bei gleicher Lärmintensität fühlten sich befragte Betroffene hinter einer solchen Abschirmung tendenziell weniger belästigt als ohne Schutzwand. Das Kosten-Nutzen-Verhältnis ist dennoch umstritten.