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Zypriotische Forscher
Rolle des Wetters wird laut einer Corona-Studie unterschätzt

Hohe Temperaturen im Sommer sind laut Studie für die Übertragung des Virus eher schlecht: Ein Paar geniesst in Frankreich die Sonne. (Archivbild)
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Saisonale Wetterbedingungen spielen nach Erkenntnissen von zypriotischen Forschern eine unterschätzte Rolle beim Verlauf der Corona-Pandemie.

Deshalb sollten Wetterdaten stärker in Modelle zur Ausbreitung des Virus einbezogen werden, schreiben Dimitris Drikakis und Talib Dbouk von der University of Nicosia im Fachmagazin «Physics of Fluids».

In ihrer Arbeit erweiterten sie ein klassisches Modell zum Pandemie-Verlauf um einen Index, der Luftfeuchtigkeit und -temperatur sowie die Windgeschwindigkeit mit einbezog.

Wettereffekte berücksichtigen

«Bei Pandemien, bei denen keine massiven und wirksamen Impfungen verfügbar sind, sollte die Regierungsplanung längerfristig so sein, dass Wettereffekte berücksichtigt werden», wird Dbouk in einer Mitteilung des Fachmagazins zitiert. Die Richtlinien für öffentliche Gesundheit und Sicherheit sollten entsprechend ausgestaltet werden.

Gemeinsam mit Drikakis erweiterte Dbouk ein klassisches Ausbreitungsmodell, das den weiteren Pandemie-Verlauf unter anderem auf Basis der Übertragungsrate prognostiziert. Laut den Forschern hängt die Übertragungsrate auch von den Wetterbedingungen ab.

Luftfeuchtigkeit, Temperatur und Windgeschwindigkeit bestimmen demnach beispielsweise, welche Erregerkonzentration winzige Speicheltröpfchen aufweisen, wie lange sie sich in der Luft halten und wie weit sie sich ausbreiten können. So seien hohe Temperaturen im Sommer für die Übertragung des Virus eher schlecht.

«Nationale Lockdowns oder gross angelegte Lockdowns sollten nicht auf kurzfristigen Modellen basieren, die die Auswirkungen des jahreszeitlich bedingten Wetters ausschliessen», betont Drikakis. Er und Dbouk sind zuversichtlich, dass ihr Index dazu beitragen könnte, manch strengen Lockdown, zu vermeiden.

SDA/chk