Roche steigert Umsatz und Gewinn
Der Basler Pharmakonzern ist 2018 dank starker Neueinführungen weiter gewachsen. Zusätzlich hat das Unternehmen von der US-Steuerreform profitiert.
Roche gelang es, die Umsatzeinbussen durch Nachahmerprodukte für seine Blockbuster mehr als auszugleichen. Den Aktionären winkt eine erneut erhöhte Dividende. Für 2019 hat sich Roche weiteres Wachstum zum Ziel gesetzt.
2018 hat Roche den Umsatz um 7 Prozent auf 56,8 Milliarden Franken gesteigert. Damit schnitt der Konzern deutlich besser ab, als das Management zu Jahresbeginn in Aussicht gestellt hatte. Gar überproportional legten die Gewinnzahlen zu. So stieg der Betriebsgewinn um 14 Prozent auf 14,8 Milliarden und der Reingewinn gar um 23 Prozent auf 10,9 Milliarden.
Den Gewinnsprung erklärt Roche neben dem besseren operativen Ergebnis vor allem mit den Auswirkungen der US-Steuerreform. Der um Sondereinflüsse bereinigte operative Kerngewinn verbesserte sich um 8 Prozent auf 20,5 Milliarden Franken. Insgesamt schnitt Roche leicht besser ab, als die von AWP befragten Analysten erwartet hatten.
Pharmasparte wächst dank neuerer Mittel
Die grössere Geschäftssparte Pharma trug knapp 44 Milliarden ( 7%) zum Konzernumsatz bei. Das Wachstum wurde massgeblich von den neueren Mitteln wie Ocrevus zur Behandlung von multipler Sklerose oder auch den Krebsmedikamenten Perjeta, Alecensa und Tecentriq getragen.
So erzielte Ocrevus einen Jahresumsatz von 2,4 Milliarden. Damit sei das Medikament die bislang erfolgreichste Produkteinführung in der Geschichte von Roche. Und die Nachfrage präsentiere sich zudem anhaltend stark. Tecentriq nähert sich mit Verkäufen von 772 Millionen ( 59%) rasch dem Blockbusterstatus. Als Blockbuster werden Präparate mit einem Jahresumsatz von über einer Milliarde bezeichnet.
Gleichzeitig haben Nachahmerprodukte für die älteren Krebsmittel wie Rituxan/Mabthera oder Herceptin Spuren bei den Verkaufszahlen hinterlassen - allerdings noch weniger stark als befürchtet. So verminderte sich der Umsatz mit Rituxan/Mabthera insgesamt um 8 Prozent. In Europa, wo bereits Biosimilars verfügbar sind, brachen die Verkäufe um 47 Prozent ein.
Biosimilars machen sich bemerkbar
Das umsatzstärkste Medikament Herceptin steigerte die Verkäufe insgesamt zwar noch leicht auf knapp 7 Milliarden. Die seit Mitte 2018 in Europa lancierten Biosimilars führten für diese Region aber bereits zu einem Umsatzrückgang von 16 Prozent. Die Pharmasparte erwirtschaftete einen Betriebsgewinn von 14,8 Milliarden, die Marge verbesserte sich um 1,6 Prozentpunkte auf 33,6 Prozent.
Im deutliche kleineren Bereich Diagnostics erwirtschaftete Roche aus einem Umsatz von 12,9 Milliarden ( 7%) einen Betriebsgewinn von 617 Millionen. Die Marge verbesserte sich um 2,6 Prozentpunkte auf 4,8 Prozent. Roche-CEO Severin Schwan zeigte sich mit der Leistung zufrieden: «Beide Divisionen haben sehr gute Ergebnisse erzielt.»
Dividende erneut erhöht
Den Aktionären schlägt Roche für 2018 eine Dividende von 8,70 Franken je Anteilsschein vor, nach 8,30 Franken im Vorjahr. Es wäre die 32. Dividendenerhöhung in Folge. Roche ist zudem bestrebt, die Ausschüttung auch künftig weiter zu erhöhen.
Für das laufende Jahr erwartet Roche weiteres Wachstum. Konkret stellt das Management zu konstanten Wechselkursen ein Verkaufswachstum im tiefen bis mittleren einstelligen Prozentbereich in Aussicht. Damit ist Roche deutlich zuversichtlicher als die meisten Analysten erwartet hatten. Der Kerngewinn je Titel soll im Gleichschritt mit dem Verkaufswachstum zulegen.
Ein feines Salär
Roche-Chef Schwan verdiente 2018 etwas mehr als im Jahr zuvor. Insgesamt erhielt er 11,8 Millionen Franken nach 11,7 Millionen für 2017. Zum Vergleich: Der seit Februar amtierende Novartis-CEO Vas Narasimhan wurde in seinem ersten Amtsjahr mit knapp 6,7 Millionen Franken entschädigt.
Das Grundgehalt von Schwan betrug wie bereits im Vorjahr 4 Millionen Franken. Leicht höher fallen die Zahlungen des Arbeitgebers für Altersvorsorge und Versicherungen sowie die sonstigen Zahlungen aus.
Alle Mitglieder der Roche-Geschäftsleitung erhielten zusammen im Berichtsjahr 39,3 Millionen Franken, nach 40,2 Millionen für 2017, wie dem am Donnerstag veröffentlichten Geschäftsbericht von Roche zu entnehmen ist.
Verwaltungsratspräsident Christoph Franz verdiente 5,7 Millionen Franken und damit gleich viel wie im Vorjahr. Novartis-Präsident Jörg Reinhard wurde mit 3,8 Millionen Franken entschädigt.
SDA/fal
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