Riesenslalom der Männer in Alta BadiaOdermatt feiert einen Rekordsieg – und übertrumpft Zurbriggen
Marco Odermatt ist mit dem 41. Weltcupsieg der erfolgreichste Schweizer Skifahrer. Er gewinnt den Riesenslalom in Alta Badia vor Leo Anguenot und Alexander Steen Olsen.
Marco Odermatt stand wieder einmal im Ziel. Die Faust geballt, weil er wusste, das war eine sehr gute Fahrt. Nur musste der 27-jährige Nidwaldner in Alta Badia aber noch warten, ob es wirklich zum Sieg reicht. Mit Alexander Steen Olsen aus Norwegen und dem Kroaten Filip Zubcic standen noch zwei Fahrer oben. Beide fielen hinter den Schweizer zurück, und damit war der vierte Riesenslalom-Triumph in Serie auf der Gran Risa für Odermatt perfekt.
«Es war ein super 2. Lauf, den ich gezeigt habe», bilanzierte Odermatt im SRF-Interview. «Bei der Besichtigung war es ganz anders als am Morgen. Die oberste Schicht war abgerutscht und die Piste damit kompakter. Das gab mir Vertrauen zum Angreifen.» Ein solcher Angriff war im ersten Durchgang für viele Fahrer – darunter auch Odermatt – noch weniger ein Thema gewesen. Sie hatten Mühe mit der Beschaffenheit der Unterlage. Weil die Piste teils fast gebrochen war, fuhren sie etwas verhalten. Vor dem Start stand bei einigen Fahrern sogar ein Verzicht auf das Rennen im Raum.
Im Nachhinein hat sich für Odermatt der Angriff besonders gelohnt. Mit dem 41. Weltcupsieg ist er nun alleiniger Schweizer Rekordhalter. Er löste Pirmin Zurbriggen ab, dessen Marke er mit dem Triumph am Samstag in der Abfahrt in Gröden egalisiert hatte. «Pirmin war eine Schweizer Legende. Mit meinen Siegen in den letzten Jahren kam diese Zahl immer näher, und nun habe ich einen Meilenstein in meiner Karriere geschafft. Das war mein Ziel, erfolgreichster Schweizer zu sein.»
Weniger erfolgreich waren am Sonntag in Alta Badia die weiteren Schweizer. Gino Caviezel fuhr auf den 12. Rang, Loïc Meillard wurde vor Luca Aerni 16. Fadri Janutin belegte Platz 25, und der Sieger des Riesenslaloms von Beaver Creek, Thomas Tumler, schied nach einem Innenski-Fehler als einziger Athlet im 2. Lauf aus.
Erstmals in seiner Karriere auf das Podest fuhr hingegen Léo Anguenot. Der 26-jährige Franzose verblüffte mit der viertbesten Laufzeit und verlor 85 Hundertstel auf Sieger Odermatt. Steen Olsen war als Dritter noch einmal drei Hundertstel langsamer als Anguenot.
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20 Hansson
Aus Schweden kommt William Hansson. Seine Fahrt ist aber zum Vergessen. 1,52 Sekunden Rückstand handelt er sich ein.
21 Grammel
Anton Grammel aus Deutschland fährt auf Zwischenrang 3 und verdrängt damit Caviezel und Aerni um einen Platz nach hinten.
22 Laine
Nicht der geläufigste Name im Ski-Weltcup. Der Este Tormis Laine ist in der Entscheidung mit dabei, verliert aber knapp neun Zehntel.
23 Caviezel
Gino Caviezel fährt zu verhalten. Er verdrängt aber Aerni vom 3. Zwischenrang.
24 Vinatzer
Der erste Einheimische ist im Ziel. Alex Vinatzer übernimmt mit knapp zwei Zehntel Vorsprung die Spitze.
25 Read
Erik Read geht es noch etwas schlechter. Der Kanadier fällt auf den 5. Zwischenrang zurück.
26 Zampa
Andreas Zampa aus Slowenien findet vorerst ein gutes Rezept auf diesem Hang. Dann kommen aber Fehler hinzu, welche ihn Zeit kosten.
27 Feurstein
Mit Patrick Feurstein ist der erste Österreicher im Ziel. Seine Fahrt ist aber zu verhalten und damit fällt er auf Zwischenrang 3 zurück.
28 Favrot
Der Franzose Thibaut Favrot fährt ebenfalls gut und setzt sich mit 53 Hundertstel Vorsprung auf Aerni an die Spitze.
29 Aerni
Luca Aerni brillierte vor Wochenfrist in Val-d’Isère, als er den 2. Durchgang eröffnen konnte und Vierter wurde. Heute zeigt er wieder eine starke Leistung und übernimmt klar die Führung.
Herzlich willkommen
Die Piste in Alta Badia gab bereits vor dem Start zum 1. Lauf zu reden. Trotzdem wurde gefahren und das wird es auch im 2. Durchgang mit sechs Schweizern. Mattias Rönngren eröffnet diesen. Die erste Richtzeit des Schweden beträgt 2:35,36 Minuten.
Zusammenfassung 1. Lauf
Es rumpelte gehörig auf der Gran Risa im ersten Durchgang. Wegen Regen in den letzten Tagen war die Piste ramponiert. Bei einigen Toren brach sie beinahe. Die Athleten diskutierten am Start, ob sie überhaupt fahren sollen oder nicht. «Viele wollten auf das Rennen verzichten», sagte Thomas Tumler im SRF. Aber man sei halt im Fokus, und dann ging es schon los.
Marco Odermatt kam mit diesen Bedingungen trotzdem gut zurecht und liegt auf dem 3. Zwischenrang. Auf den Führenden Filip Zubcic aus Kroatien verlor der Schweizer, der die letzten drei Riesenslaloms in Alta Badia gewann, 19 Hundertstel. Zwischen diese beide Athleten schob sich Alexander Steen Olsen aus Norwegen. Er hat 5 Hundertstel Rückstand auf Zubcic. Seine Landsmänner Henrik Kristoffersen und Timon Haugan büssten als Vierte und Fünfte 29 bzw. 44 Hundertstel ein. Dahinter liegen die Fahrer bereits sieben Zehntel und mehr zurück.
Loïc Meillard (10.), Tumler (15.) und Fadri Janutin (17.) verloren über eine Sekunde. Gino Caviezel (23.) beinahe zwei und Luca Aerni (29.) zweieinhalb. Justin Murisier verpasste den 2. Lauf.
Den 2. Lauf tickern wir ab 13.30 Uhr live.
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