Ihr Browser ist veraltet. Bitte aktualisieren Sie Ihren Browser auf die neueste Version, oder wechseln Sie auf einen anderen Browser wie ChromeSafariFirefox oder Edge um Sicherheitslücken zu vermeiden und eine bestmögliche Performance zu gewährleisten.

Zum Hauptinhalt springen

Der Ernährungsexperte über den Energieriegel
«Riegel haben als Snack im Büro oder auf der Couch nichts zu suchen»

Auch Ernährungsexperte Daniel Hofstetter, der sich beruflich auf Sporternährung fokussiert, ist auch oft zügig unterwegs, meist auf den zwei Rädern.
Jetzt abonnieren und von der Vorlesefunktion profitieren.
BotTalk

Welche Aufgabe hat ein sporttauglicher Energieriegel genau?

Er muss vor allem dem Körper schnelle und leicht verdauliche Energie liefern. Damit sparen wir nämlich die eigenen Kohlenhydratreserven und vermeiden einen Hungerast. Diese Aufgabe erfüllen Kohlenhydrate am besten. Protein und Fett dagegen verlangsamen die Verdauung und begünstigen die körperliche Leistung nicht unmittelbar. Deshalb sollten diese in einem Riegel eher einen geringeren Anteil ausmachen.

Nun sind Kohlenhydrate nicht gleich Kohlenhydrate.

Richtig. Kohlenhydrate werden differenziert nach der Geschwindigkeit, mit der sie der Körper ins Blut aufnimmt. Stärke oder nahrungsfasernhaltige Lebensmittel wie Vollkorngetreide oder Kartoffeln werden also langsamer verdaut und beeinflussen den Blutzucker nicht so schnell wie Zucker. Der zündet deutlich schneller.

Rasche und hohe Ausschläge des Blut­zuckerspiegels gilt es aber aus gesundheitlichen Gründen zu vermeiden?

Grundsätzlich ja. Doch unmittelbar vor, während und nach einer längeren sportlichen Belastung reagiert unser Körper anders ­darauf. Zucker verliert seine schädliche Wirkung auf unseren Stoffwechsel. Daher ist es schlau, wenn wir während längerer Aktivitäten zuckerhaltige Getränke und Riegel zu uns nehmen – gleichzeitig zeigt das aber auch auf, dass Riegel als Snack im Büro oder auf der Couch nichts zu suchen haben.

Liefern diese mehr Energie als Bananen oder Brot?

Ja. Damit sind sie ideal zur Deckung jener 60 bis 90 Gramm Kohlenhydrate, die es bei ­längeren Aktivitäten stündlich einzunehmen gilt. Eine Mischung aus kurz-, mittel- und langkettigen Kohlenhydraten und kurzkettigen Fetten sind eine ideale Kombination für einen energiedichten Riegel.

Experte Daniel Hofstetter sagt: «Vitamine und andere Mineralstoffe liefern in der Belastung keinen Zusatznutzen. Im Gegenteil, sie stellen eher die Verträglichkeit infrage.»

Das ist alles, was es in einem Riegel braucht?

Ein etwas erhöhter Salzgehalt hilft zudem, den Salzverlust durchs Schwitzen zu kompensieren – das leisten aber vor allem die elektrolythaltigen Sportgetränke. Vitamine und andere Mineralstoffe liefern in der Belastung keinen Zusatznutzen. Im Gegenteil, sie stellen eher die Verträglichkeit infrage.

Was ist mit dem Geschmack?

Ein Riegel sollte grundsätzlich schmecken, sonst wird er nicht oder zu wenig konsumiert – die Energie fehlt dann. Es gilt die ­Regel: je intensiver die Belastung, desto leichter verdaulich sollte die Verpflegung sein. Das bedeutet, dass für den Wettkampf stark verarbeitete Zutaten besser geeignet sind als Vollkorngetreide, Nüsse und andere fett- oder proteinreiche Zutaten. Im Wettkampf werden je nach Sportart, Intensität und Temperatur jedoch so oder so eher Getränke oder Gels konsumiert. Die muss man nicht kauen, und der Verdauungstrakt wird tendenziell noch mehr entlastet.

Ernährt sich ein Sportler doch mit Riegel, wie wichtig ist es, dass er dazu trinkt?

Da geeignete Riegel sehr kompakt sind, sollte er dazu stets auch genügend Flüssigkeit zu sich nehmen, damit alles im Magen und Darm ideal aufgenommen werden kann.

Dieser Text stammt aus der aktuellen Ausgabe. Jetzt alle Artikel im E-Paper der SonntagsZeitung lesen: App für iOS – App für Android – Web-App