AboSoziologe über Männerprobleme«Dass die Männer ihren Status verloren haben, hat direkt mit dem Aufstieg der Frauen zu tun»
Ein Buch nur über die Probleme der Männer? Der britisch-amerikanische Autor Richard Reeves erklärt, warum sich auch Feministinnen für die Männer einsetzen müssen.
Richard Reeves, Sie haben letztes Jahr ein Buch über die Probleme von Jungen und Männern veröffentlicht. Viele hätten Ihnen davon abgeraten, schreiben Sie. Warum?
Über die Probleme von Jungs und Männern zu sprechen, wird im aktuellen politischen Klima fast unweigerlich so interpretiert, als wolle man von den Anliegen von Frauen und Mädchen ablenken. Die Einzigen, die sich öffentlich für das männliche Geschlecht starkmachen, sind typischerweise die Antifeministen. Manche von ihnen machen die Frauen, den Feminismus oder die moderne Welt für die Probleme der Männer verantwortlich. Einmal wurde ich in einem Interview als Erstes gefragt, seit wann ich eigentlich Frauen hasse. Es war nicht ganz ernst gemeint, aber es traf den Kern der Sache.