Durch Opernball bekanntRichard Lugner ist tot – Österreichischer Bau-Löwe und Promi stirbt im Alter von 91 Jahren
Richard «Mörtel» Lugner ist laut Medienberichten in seiner Villa in Döbling verstorben. Die Society-Grösse wurde 91 Jahre alt.

Der österreichische Baumeister und Promi Richard Lugner ist laut einem Medienbericht am Montagmorgen in seiner Villa in Döbling verstorben. Lugner wurde 91 Jahre alt.
Lugner erlangte weltweite Berühmtheit durch seine Auftritte beim Wiener Opernball, wo er sich mit prominenten Damen aus dem Show-Business umgab. Dieses Jahr war die Ex-Frau der Rock’n’Roll-Legende Elvis Presley, Priscilla Presley, an seiner Seite.

Auch seine zahlreichen und stets wechselnden Partnerinnen gaben in der Klatschpresse stets zu reden. Erst im Juni hatte Lugner zum sechsten Mal geheiratet – auch diesmal eine um Jahrzehnte jüngere Frau, Simone Reiländer (42). Zuletzt hatte er allerdings einige gesundheitliche Probleme. So wurde er im Juli am Herzen operiert. Vor einer Woche postete er – auf Krücken stehend und in Begleitung seiner Ehefrau – auf Facebook einen Spot, in dem er für ein Piercing-Studio in seinem Einkaufszentrum warb.
Die ernste Seite seines Lebens ist weniger bekannt. In Wien war er in den 1960er Jahren sehr erfolgreich als Bau-Unternehmer, vor allem mit der Revitalisierung von Altbauten. 1975 erhielt er einen Auftrag zum Bau einer Moschee in Wien. Seine Baufirma hatte zeitweise mehr als 600 Beschäftigte.

Lugner führte in Rudolfsheim-Fünfhaus das nach ihm benannte Einkaufs- und Kinozentrum «Lugner City». Der 1932 in Wien geborene Baulöwe hat vier Kinder und war seit dem Juni des laufenden Jahres zum sechsten Mal verheiratet.
Ausflüge in die Politik
Zweimal unternahm Lugner, der sich immer wieder für eine Sonntags-Öffnung der Geschäfte einsetzte, Ausflüge in die Politik: 1998 und 2016 kandidierte er für das Amt des Bundespräsidenten.
1998 fuhr er ein höchst respektables Ergebnis von fast zehn Prozent der Stimmen ein, 2016 konnte er dagegen kaum Wähler überzeugen. Am Ende stimmten nur 2,3 Prozent für ihn. Ohnehin hatte er nur auf Drängen seiner jungen Frau die Strapazen und die Kosten eines Wahlkampfes geschultert.
Präsent war Lugner den Österreichern aber vor allem als TV-Star. In der Reality-Soap «Die Lugners» breitete «Mörtel» ab 2003 in rund 100 Folgen sein Privatleben im Privatfernsehen (ATV) aus.
«Eine schillernde Persönlichkeit»
Die Nachricht vom Tod des Gesellschaftslöwen Richard Lugner hat in Österreich zahlreiche Reaktionen ausgelöst. Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP) schrieb auf der Plattform X: «Richard Lugner war ein erfolgreicher Unternehmer und eine schillernde Persönlichkeit. Ein österreichisches Original, das sich nie verbogen hat. Er ruhe in Frieden!»
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Anerkennung zollte auch die rechte FPÖ. Für Partei-Chef Herbert Kickl war Lugner ein Stück Wiener Kulturgeschichte. «Er ist wahrscheinlich eine der wenigen schillernden Figuren, denen es auch gelungen ist, die Berichterstattung über Jahrzehnte zu prägen.»
Die Chefin der liberalen Neos, Beate Meinl-Reisinger, würdigte den Unternehmer als «unglaublichen Entertainer». Der Handelsverband bezeichnete ihn als jemanden, der durch sein herausragendes Schaffen zu einer Ikone der Branche geworden sei.
DPA/aeg
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