Kantonsärzte warnenReisende bringen Virus in die Schweiz zurück
Nach der Öffnung der Grenzen vom 15. Juni haben sich mehrere Personen aus verschiedenen Kantonen im Ausland mit dem Covid-Erreger angesteckt. Die Kantonsärzte mahnen zur Vorsicht.
Mehrere Reisende aus diversen Kantonen haben das Coronavirus aus dem Ausland in die Schweiz zurückgebracht. Das sagt der Zuger Rudolf Hauri, Präsident der Vereinigung der Kantonsärzte. Betroffen seien neben Zug auch mehrere andere Kantone, und es handle sich dabei nicht nur um Einzelfälle.
«Infektionsherde haben wir bisher geortet an Arbeitsorten, an Privatfesten sowie auch unter Jugendlichen, die zum Beispiel am See sitzen und aus der gleichen Flasche trinken, aber auch bei Reiserückkehrern», sagt Hauri. Diese Ansteckungswege haben die Contact-Tracer der Kantone aufgespürt. Sie befragen Infizierte, um herauszufinden, wo diese sich exponiert haben und wem sie das Virus möglicherweise weitergegeben haben könnten.
Die Reisenden seien zuvor in «europäischen Ländern mit hoher Virusaktivität» unterwegs gewesen, sagt Hauri, ohne einzelne Staaten zu nennen. Infiziert hätten sich die Personen nach der Grenzöffnung vom 15. Juni, bei dem die Schweiz den Grenzverkehr mit sämtlichen Schengen-Staaten wieder zuliess. Dazu gehören unter anderem Italien, Deutschland, Frankreich, Spanien oder auch Schweden, alles Länder, in denen das Coronavirus stärker verbreitet ist als in der Schweiz. Die Kantonsärzte mahnten darum bei Auslandreisen zur Vorsicht, sagt Hauri.
Corona-Test wird gratis für alle
Gesundheitsminister Alain Berset versprach am Mittwoch bei der Medienkonferenz des Bundesrats, der Bund beobachte die Entwicklung sehr genau. Stephan Kuster vom Bundesamt für Gesundheit bestätigte, es gebe einen «leichten Anstieg» der Infektionszahlen. Das hänge sicher mit den Lockerungsschritten und «mehr Reisetätigkeit mit den geöffneten Grenzen» zusammen. Falls die Tendenz definitiv in die falsche Richtung gehen sollte, sei der Bund zu neuen Massnahmen bereit. Gemäss Bundesamt für Gesundheit wurden bis Mittwochmorgen 44 Fälle neu gemeldet.
Um das Virus in Schach zu halten, empfiehlt der Bundesrat intensives Corona-Testing. Neu übernimmt der Bund die Kosten dafür, der Bundesrat hat dafür 288 Millionen Franken genehmigt. Testen lassen solle man sich neu bei jedem Verdacht, etwa bei Symptomen wie Fieber und Husten. Bei älteren Personen könne auch plötzliche geistige Verwirrung ein Zeichen sein, sagte BAG-Fachmann Kuster. Aktuell seien 15’000 Tests täglich möglich, die Kapazität könne auch jederzeit erhöht werden. Ab Donnerstag steht zudem die Swiss-Covid-App zur Verfügung, die mögliche nahe Kontakte zu Infizierten anzeigen soll.
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