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Rechter Angriff auf Integrierte Förderung
Bürgerliches Komitee will zurück zu den Förderklassen

Aushängeschild der Initative: Die FDP-Bildungspolitikerin und Zürcher Schulleiterin Yasmine Bourgeois.
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Verhaltensauffällige Kinder könnten in Förderklassen besser unterstützt werden, lässt sich Kantonsrätin Chantal Galladé (GLP) in einer Mitteilung zitieren. Das Initiativ-Komitee, darunter sind Exponenten von FDP und GLP, sehen das aktuelle integrative Schulsystem an die Grenzen kommen.

Die Stadtzürcher Gemeinderätin Yasmine Bourgeois (FDP) sagt, die Initiative «Für eine Schule mit Zukunft – fördern statt überfordern» würde allen helfen – den Kindern mit und ohne besonderen Bedürfnissen, wie auch den Lehrerinnen und Lehrern.

«Lehrpersonen fühlen sich alleingelassen»

Im Kanton Zürich ist heute festgelegt, dass grundsätzlich alle Kinder in Regelklassen unterrichtet werden. Die Lehrpersonen werden von Heilpädagogen unterstützt. Für eine Sonderschulung braucht es eine schulpsychologische Abklärung.

Bourgeois, von Beruf Schulleiterin, erklärt in der «NZZ» genauer, warum sie das integrierte System für problematisch hält: «Die Kinder erhalten nicht jene Zuwendung, die angemessen wäre. Die Lehrpersonen fühlen sich alleingelassen.» Gross sei auch der Koordinationsaufwand für die Schulen. Zudem würden die Schulkinder ohne speziellen Bedürfnissen zu kurz kommen, weil die Lehrpersonen keine Zeit für sie hätten.

Untersuchungen sprechen für integrierte Förderung

Die Wissenschaft kommt hingegen zum Schluss, dass Kinder mit Lernschwäche von der Integration profitieren. Solange ihr Anteil in einer Klasse nicht zu hoch ist, leidet auch der Unterricht für die übrigen Schulkinder nicht, wie Untersuchungen zeigen.

Dagegen führt Bourgeois ihre eigene Erfahrung als Schulleiterin ins Feld: «Wenn alle profitieren würden, würde der Widerstand nicht immer weiter wachsen», sagt sie in der «NZZ». Kinder mit Lernschwächen bräuchten viel Betreuung. «Für Lehrpersonen ist der Aufwand enorm. Sie müssen Elterngespräche führen und die Zusammenarbeit mit dem Stützpersonal koordinieren.» Die Lehrpersonen seien für den Umgang mit Schülerinnen und Schülern mit Lernschwäche nicht ausgebildet und warteten oft monatelang auf Hilfe.

Die Initianten haben nun sechs Monate Zeit für die Unterschriftensammlung. Kommen 6000 gültige Unterschriften zusammen, kommt die Initiative vors Volk.

Der Text wurde am 21.9.23 um 16.20 Uhr im ersten Absatz korrigiert: Statt von Sonderklassen ist neu von Förderklassen die Rede. Korrigiert wurde auch die Aussage, das Komitee fordere eine Abkehr vom System der integrierten Förderung. Sie war falsch.

SDA/lop