Schnellfahrer in ZürichRadar blitzte 350-mal an einem Tag
In Albisrieden hat die Stadtpolizei einen sehr einträglichen Temporadar in einer Tempo-30-Zone aufgestellt.
Nach dem tragischen tödlichen Unfall mit einem Kindergärtler am Escher-Wyss-Platz ist die Bevölkerung in Zürich sensibilisiert auf zu schnell fahrende Autos. So hat die Stadtpolizei in einer Tempo-30-Zone an einer Ausfallstrasse in Albisrieden nach Hinweisen aus der Bevölkerung ein mobiles Tempomessgerät aufgestellt.
Offenbar haben die Anwohnerinnen und Anwohner richtig beobachtet. Wie ein Sprecher der Stadtpolizei mitteilt, hat der Kasten in den ersten 24 Stunden bereits über 350 Auto- oder Motorradfahrer geblitzt, die schneller als mit 30 km/h unterwegs waren.
Bei einer minimalen Busse von 40 Franken hat der Radar an diesem Standort allein am ersten Tag seines Einsatzes mindestens 14’000 Franken in die Stadtkasse gespült.
Anwohner vermuteten einen Defekt
Speziell ist, weshalb die Stadtpolizei den Blitzer bereits nach einem Tag vor Ort kontrollierte. Auslöser waren erneut Hinweise aus der Nachbarschaft. Die Anwohner vermuteten, mit dem Blechpolizisten sei etwas technisch nicht in Ordnung, da er praktisch im Minutentakt blitzte.
Ein Anwohner spricht in einem Bericht von «20 Minuten» von einem Gewitter. Auf seinem Leservideo ist zu sehen, wie das Gerät am Abend kurz vor 22 Uhr fast ständig ausgelöst wurde. Wie der Polizeisprecher bestätigt, war technisch alles in Ordnung, geblitzt wurden ausschliesslich zu schnell fahrende Autos oder Töffs.
Gemäss Polizei werden die mobilen Blechpolizisten stets aufgrund von Hinweisen aus der Bevölkerung oder auch von Behörden oder Schulen aufgestellt. In der Regel bleiben sie dort so lange stehen, bis sich die Zahl der Schnellfahrerinnen auf ein übliches Mass reduziert hat – was meist zwischen einer und mehreren Wochen dauere. Der Blitzkasten in Albisrieden ist gegenwärtig noch vor Ort.
Einnahmen von 60 Millionen Franken
Ordnungsbussen sind für die Stadt Zürich ein einträgliches Geschäft. Wie Polizeisprecherin Judith Hödl zu «20 Minuten» sagt, hat die Stadt Zürich damit 2021 rund 60 Millionen Franken eingenommen. Total wurden gut 340’000 Ordnungsbussen wegen zu schnellen Fahrens verhängt, dazu kamen gut 82’000 Bussen wegen Missachtung eines Rotlichts und gut 410’000 Parkbussen.
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