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Bond-Girl stirbt
Pussy Galore aus «Goldfinger» ist tot

In «Goldfinger» verkörperte Honor Blackman – das war 1964 noch ein Tabu – eine lesbische Frau.
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Sie war eines der beliebtesten Bond-Girls, obwohl ihr diese Bezeichnung nie gefiel: «Bond-Girls sind doch diese Ladies, die Bond nur anschauen und gleich auf den Rücken liegen», sagte Honor Blackman 2012 in einem Interview. Für ihre Pussy Galore traf dies ganz bestimmt nicht zu. «Sie können ihren Charme abschalten, ich bin immun», sagte sie dem verblüfften Sean Connery bei ihrem ersten Auftritt.

Honor Blackman spielte in «Goldfinger» (1964), der von vielen als bester der frühen 007-Filme angesehen wird. In England war sie damals schon eine bekannte Darstellerin, hatte über zwanzig Filme gedreht und einen wichtigen Part in der TV-Serie «The Avengers» übernommen, die bei uns als «Mit Schirm, Charme und Melone» bekannt wurde. Auch in Musicals war die Schauspielerin, die gut singen konnte, aufgetreten.

Sie war fast vierzig und legte Bond ins Heu

Als sie zu Pussy Galore wurde, war Honor Blackman fast vierzig und deshalb auch vom Alter her eine ungewöhnliche Bond-Gespielin. In «Goldfinger» verkörperte sie – das war noch ein Tabu – eine lesbische Frau. Als Showfliegerin führte sie eine Blondinen-Truppe an. Legte Bond auch mal mit einem Judogriff ins Heu. Aber natürlich kam es dann so, wie es damals kommen musste: Beim Gerangel konnte sie schliesslich dem Mann doch nicht widerstehen. In der letzten Szene des Films liebten sich die beiden im Tropenparadies unter einem Fallschirm.

Honor Blackman im Jahr 2008, als sie als Musikerin eine Single aufnahm.

Nach dem Bond-Film spielte Honor Blackman, die zweimal verheiratet war und zwei Kinder hatte (sowie vier Grosskinder), weiter in England auf der Bühne und in Filmen. In «Bridget Jones’s Diary» hatte sie im Jahr 2001 einen prominenten Gastauftritt an einer Party. Und in einem ihrer letzten Filme, der Horrorkomödie «Cockneys vs. Zombies», trat sie 2012 gegen Untote an.

Jetzt ist Honor Blackman im Alter von 94 Jahren in ihrer Wohnung in Lewes, Südengland, verstorben (nicht am Coronavirus, wie ihre Familie mitteilte). In Erinnerung wird sie als Pussy Galore bleiben. Dabei soll sie sich zuerst geweigert haben, diese eindeutig zweideutige Bezeichnung überhaupt in den Mund zu nehmen. Aber die Produzenten setzten sich durch, unterstützt von Bond-Erfinder Ian Fleming, von dem auch der Name stammte. Und Pussy Galore gesellte sich neben unvergessliche Frauen wie Honey Ryder, Kissy Suzuki und Plenty O’Toole.