Proteste weiten sich auf Belgien und Niederlande aus
Die Gelbwesten-Bewegung breitet sich aus: Demonstranten ziehen durch Brüssel und Rotterdam.
Die Proteste haben sich auch auf das Nachbarland Belgien ausgeweitet. In Brüssel sind am Samstag bei Protesten der Gelbwesten etwa hundert Menschen festgenommen worden. Die meisten von ihnen wurden noch vor Beginn der Demonstration im Rahmen von «präventiven Massnahmen» in Gewahrsam genommen, wie die Polizei mitteilte.
Etwa 400 Menschen beteiligten sich demnach an einem Protestzug am Rand des Europaviertels. Einige von ihnen griffen die Polizei mit Wurfgeschossen an. Nach den Festnahmen habe sich die Lage aber schnell beruhigt, erklärte eine Polizeisprecherin.
Das Europaviertel, in dem Institutionen wie die EU-Kommission, der EU-Rat und das EU-Parlament ihren Sitz haben, wurde wegen der Demonstration komplett abgeriegelt.
Nach Angaben der belgischen Nachrichtenagentur Belga gingen belgische Gelbwesten-Demonstranten am Samstag auch in der Region Westflandern auf die Strasse. Sie blockierten bei Rekkem nahe der Grenze zu Frankreich eine Autobahn. Auch auf der Autobahn bei Adinkerke errichteten Aktivisten laut Belga eine Strassensperre. Ende November waren Proteste der Gelbwesten in Brüssel in Gewalt umgeschlagen. Zwei Polizeifahrzeuge wurden damals in Brand gesteckt.
Auch in den Niederlanden
Mehrere Hundert Menschen haben am Samstag ferner bei Gelbwesten-Demonstrationen in den Niederlanden gegen die aus ihrer Sicht wachsende Kluft zwischen Arm und Reich protestiert.
Neben dem Rücktritt der Regierung des rechtsliberalen Ministerpräsidenten Mark Rutte forderten Teilnehmer den Austritt aus der EU, ein niedrigeres Rentenalter sowie die Aufhebung von Umweltschutzmassnahmen, wie die Amsterdamer Zeitung «Het Parool» berichtete.
In Den Haag hatten Polizisten als Vorsichtsmassnahme den Regierungssitz abgeriegelt. Demonstrationen waren auch in Maastricht, Eindhoven und Groningen angekündigt worden.
Ministerpräsident Rutte hatte am Vortag Verständnis für die Demonstranten geäussert. «Wir haben alle eine Gelbe Weste an», sagte Rutte laut der niederländischen Nachrichtenagentur ANP. Die Regierung sei bereit zum Dialog. Mit Ausschreitungen wie in Frankreich rechne er nicht. Das sei «nicht die niederländische Art».
Gegen «exzessive Gewalt gegen Demonstranten» sprach sich am Samstag der türkische Regierungschef Recep Tayyip Erdogan in Istanbul aus. Er zeigte sich besorgt über das harte Vorgehen der Polizei gegen Gelbwesten-Proteste in Europa. «Die, die unsere Polizei der Unterdrückung bezichtigt haben, sollten sehen, was ihre Polizisten jetzt tun», sagte Erdogan.
SDA/oli
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