ProbefahrtDie Koreaner setzen weiterhin auf Vielfalt
Der neue Hyundai Santa Fe ist ein weiterer Design-Leckerbissen, der sich optisch von der Masse abhebt. Doch der grosse SUV wird damit polarisieren.
Hyundai hat aus dem langweiligen Santa Fe einen Design-Leckerbissen gemacht, der überall die Blicke auf sich ziehen wird. Gut, das Heck wirkt etwas pummelig und will damit nicht so ganz zur ansonsten sehr geradlinigen Gestaltung passen, doch der Rest ist wirklich sehenswert. Hyundai schafft es in letzter Zeit ja immer wieder, mit aussergewöhnlichen Designs zu überraschen – und das ist dem koreanischen Hersteller mit dem neuen Santa Fe einmal mehr geglückt.
Die allermeisten Autohersteller setzen auf ein Marken-Design mit hohem Wiedererkennungswert, das sich quer durch das Modellportfolio zieht. Hyundai macht das anders – das Einzige, was bei den Koreanern durch die aktuellen Baureihen konstant gleich bleibt, ist die gestalterische Extravaganz. Hier der Staria, der grosse Van, der aus einem Science-Fiction-Film zu stammen scheint. Da der Bestseller Tucson mit seinem eigenwilligen Spinnenaugengesicht; dort die Elektromodelle Ioniq 5 und 6, die sich ebenfalls nicht gleichen, aber beide mit einem frischen Gestaltungsansatz aus der Masse herausstechen. Und nun folgt mit dem neuen Santa Fe ein weiterer Baustein dieser koreanischen Design-Rebellion – ein grosser SUV, der wiederum eine ganz eigene Gestaltungssprache zur Schau trägt und damit bestimmt gefallen, aber auch anstossen wird.
Fünf-, Sechs- oder Siebensitzer
Der 4,83 Meter lange Santa Fe ist aber nicht nur aussen ein Hingucker, er ist auch innen sehr gelungen. Das Cockpit trägt das Doppeldisplay-Layout, das sich inzwischen bei vielen Herstellern durchgesetzt hat: Ein grosser Bildschirm hinter dem Lenkrad, der die wichtigsten Infos anzeigt, verschmilzt optisch mit dem grossen Touchscreen für das logisch aufgebaute Infotainmentsystem über der Mittelkonsole zu einer leicht gebogenen Display-Einheit. Das Smartphone kann kabellos via Apple Carplay oder Android Auto mit dem System verbunden werden, welches mittels Over-the-Air-Updates über die Jahre aktuell gehalten wird.
Unten in der Mittelkonsole gibt es einen weiteren, schmalen Bildschirm für die Steuerung der Klimaanlage. Ab der Ausstattungsvariante Vertex gibt es darüber hinaus ein grosses Head-up-Display, das die relevanten Fahrinformationen direkt ins Blickfeld des Fahrers projiziert. Der Arbeitsplatz ist aufgeräumt, klar gegliedert und gut bedienbar – top. Für alle Sitzplätze sind Getränkehalter und USB-Steckdosen vorhanden, auch in der dritten Reihe, wo man überraschend gut sitzt.
Sehr variabel
Denn: Der Santa Fe kann als Fünf-, Sechs- oder Siebensitzer bestellt werden. Auf den vorderen beiden Sitzreihen sitzt man sehr kommod mit reichlich Platz und Bewegungsfreiheit. Im Fünfplätzer finden 711 Liter Gepäck hinter den Fondsitzen Platz, sind die hinteren Sitze umgeklappt, sind es bis 2025 Liter. Der Sechsplätzer ist in der zweiten Reihe mit zwei feudalen Einzelsitzen ausgestattet, die kurzerhand zur Lounge-Liege umfunktioniert werden können. Der Siebensitzer hat dort eine verschieb- und abklappbare Dreiersitzbank. Die beiden Sitze in der dritten Reihe verschwinden auf Knopfdruck komplett im Boden – das geht auch vom Kofferraum aus.
Die fünfte Generation des seit 2000 angebotenen Santa Fe wird ausschliesslich mit elektrifizierten Antrieben angeboten, entweder als Vollhybrid mit einer Systemleistung von 158 kW/215 PS oder als Plug-in-Hybrid mit 173 kW/235 PS. Beide kombinieren einen 1,6-Liter-Benziner mit einem Elektromotor und verfügen über Allradantrieb. Der Plug-in schafft dank einer 13,8 kWh grossen Batterie eine rein elektrische Normreichweite von 54 Kilometern – leider kann er nur mit maximal 3,6 kW (AC) geladen werden.
Auf der Strasse kann der Koreaner aber richtig auftrumpfen: Er rollt sehr komfortabel ab, federt ausgewogen und fühlt sich dank einer guten Rundumsicht erstaunlich kompakt an. Bei den Fahrassistenzsystemen lässt sich Hyundai nicht lumpen: Alle gängigen Systeme bis hin zum Autobahnassistenten mit Spurfolgefunktion sind an Bord. Die Preise starten bei 54’900 Franken für den Vollhybrid, der besser ausgestattete Plug-in ist ab 71’900 Franken erhältlich.
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