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Begegnung mit Priyanka Chopra
Ihre Filmkarriere begann in einem Eimer Wasser auf dem Jungfraujoch

CANNES, FRANCE - MAY 18: Priyanka Chopra attends the screening of "Les Plus Belles Annees D'Une Vie" during the 72nd annual Cannes Film Festival on May 18, 2019 in Cannes, France. (Photo by Antony Jones/Getty Images)
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«Es war eiskalt», sagt Priyanka Chopra. Und wiederholt: «Eiskalt. Sicher 20 Grad unter null.» Dazu schüttelt sie sich, als ob sie die Temperatur noch fühlen würde.

Die indische Schauspielerin sitzt in einem Kino in Mumbai und erzählt von ihren Anfängen. Die Karriere begann eigentlich ohne ihr Wissen: Ihre Eltern hatten sie für einen Schönheitswettbewerb angemeldet. Den absolvierte sie erfolgreich, ein Jahr später war sie Miss World. Die logische Folge: Bald posierte sie erstmals vor einer Kamera – auf dem Jungfraujoch im Schnee, einem Lieblingsdrehort von Bollywood.

Das war im Jahr 2003. Gegen 50 Filme hat sie für die indische Traumfabrik gedreht. Parallel dazu aber auch eine Karriere in Hollywood verfolgt. Auf Amazone Prime ist sie gegenwärtig in der Actionserie «Citadel» zu sehen. Und im Kino in der Liebeskomödie «Love Again», in der auch Céline Dion mitspielt. Was sie im Westen ebenfalls bekannt machte: Verheiratet ist sie mit dem Rockstar Nick Jonas, die beiden haben eine Tochter.

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Behände bewegt sich Priyanka Chopra in der indischen und in der westlichen Welt. Das macht sie zur idealen Botschafterin des Filmfestivals vom Mumbai, das nach zwei Jahren Pause jetzt zu neuem Leben erweckt wurde und am Wochenende zu Ende ging. Die Neuauflage lag fest in Frauenhand: Anupama Chopra, die bekannteste Filmjournalistin des Landes, ist Festivaldirektorin. Mira Nair – sie drehte einst «Mississippi Masala» mit dem jungen Denzel Washington – fungiert als Jurypräsidentin.

Priyanka Chopra aber amtiert als Vorsitzende des Direktoriums. Bei ihrem Auftritt im Kino hält sie eine flammende Rede gegen den Begriff des «Parallel Cinema», mit dem Indiens Filmschaffen oft umschrieben wird: auf der einen Seite das pompöse Bollywood mit Tänzen und obligatorischen Musiknummern. Und auf der anderen Seite die naturalistischen, realen Geschichten, die im Wettbewerb von Mumbai vorgestellt werden: «Es gibt kein ‹Parallel Cinema›, folks, alles ist wichtig», ruft sie in den Saal.

«Kämpfe für deine Figur, kämpfe für dich, egal wie schlecht der Film ist.»

Priyanka Chopra

Auch deswegen erzählt sie vom Jungfraujoch. «Sie haben mir Make-up angestrichen und grosse Ohrringe umgehängt», sagt sie. Und wegen der Kälte habe sie für eine Helikopteraufnahme im Schnee – von oben unbemerkt – mit den Füssen in einem Eimer mit heissem Wasser gestanden.

Der Film, den sie damals drehte, heisst «The Hero: Love Story of a Spy», er hat keinerlei Spuren in der Filmgeschichte hinterlassen. Aber dem angehenden Star die wichtigste Lektion gelehrt: «Kämpfe für deine Figur, kämpfe für dich, egal wie schlecht der Film ist. Etwas Gutes gibt es immer, und das musst du packen.»

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Dies ist Priyanka Chopra bestens gelungen. Sie sagt mit leichter Zunge Sätze wie: «Ich folge keinen Trends, ich setze sie.» Aber auch: «Die Arbeit von uns Schauspielerinnen wird überschätzt, sie besteht hauptsächlich aus Warten. Aber zum richtigen Zeitpunkt musst du bereit sein.» Und wenn trotzdem etwas in die Hose geht? «Dann tröste dich mit einer Pizza. Oder einer doppelten Glace. Oder noch besser mit beidem.»

Das ist wohl das Markenzeichen einer grossen Schauspielerin, dass sie Sätze mit Hang zu Plattitüden so bringen kann, dass alle gebannt lauschen. Einen behält sie bis zum Schluss zurück: «Mich bringt man zwar leicht aus Indien hinaus. Aber Indien niemals aus mir.»