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Beliebter Service verschwindet
Post stellt digitalen Briefkasten ein – Kunden müssen auf Nachfolge warten

Beim E-Post Office anmelden ist nur noch bis Ende Juli möglich. Danach gibts eine Nachfolgelösung.

Was Tausenden Post-Kundinnen und -Kunden in einem Mail angepriesen wird, klingt verheissungsvoll: Von «Guten Neuigkeiten» und einem «Grundstein für eine neue Kommunikationsära» ist da die Rede. Mit diesen Worten kündigte die Post aber erst einmal das Abschalten des sogenannten E-Post Office für diesen Sommer an. Eine neue Lösung wird zwar erwähnt – Details dazu gibt es jedoch noch nicht.

Papierlose Rechnungen, Verträge und Ähnliches sind heute schon an vielen Orten gang und gäbe. Doch dabei gibt es ein Problem: Was früher an einem Ort, nämlich im Briefkasten in physischer Form, landete, muss heute an etlichen Stellen zusammengesucht werden. Dort setzen solche E-Post-Lösungen an.

Mit dem E-Post Office ging die Post 2014 neue Wege: Gewisse Dokumente wie Rechnungen oder Versicherungspolicen wurden digital und nicht mehr physisch zum Empfänger gesandt. Um den Dienst nutzen zu können, musste man sich bei der Post registrieren und erhielt einen virtuellen Posteingang. Auch konnten gewissen Rechnungen damit bezahlt werden. Für Firmen gab es zudem die Möglichkeit, Briefe und Rechnungen an die Post zu übergeben. Diese übernahm dann das Ausdrucken und Versenden.

Daten werden schon bald gelöscht

Wer Kundin oder Kunde beim E-Post Office ist, muss sich nun beeilen. Noch bis Ende Juli müssen sie ihre Daten von der Plattform herunterladen. Denn danach werden sie gelöscht. Eine automatische Übertragung der Daten in das neue System ist nämlich nicht vorgesehen. Dazu müssen die Nutzer selbst aktiv werden. «Die Kunden können ihre Daten aus E-Post Office exportieren und in der Nachfolgelösung wieder importieren», heisst es vonseiten der Post.

So sieht das E-Post Office heute aus. Wie es weitergeht, ist aber noch unklar.

Warum streicht die Post das Angebot? Im vergangenen Herbst hat die Post die Mehrheit an der Firma Klara übernommen. Diese bietet laut der Post eine Lösung für die Digitalisierung und Vereinfachung administrativer Prozesse, wie zum Beispiel Lohnadministration oder die Kundendatenverwaltung.

Den Grund für den Wechsel beschreibt ein Post-Sprecher so: «Kundinnen und Kunden wünschen sich zunehmend digitale Lösungen mit echtem Mehrwert: Lösungen müssen beispielsweise modular, cloudbasiert und in der Handhabung einfach sein.» Klara könne schnell und agil neue Lösungen implementieren.

Schöne Worte – doch was heisst das genau? Das wird im Mail der Post an ihre Kundinnen und Kunden nicht klar.

Wer wissen will, wie künftig das E-Post-Angebot aussehen wird, der wird erst mal vertröstet. «Ab Sommer 2021 erwartet Sie der neue digitale Briefkasten ePost mit umfangreichen interaktiven Erweiterungen.» Wer Genaueres wissen will, muss sich für einen Newsletter einschreiben. Dort werde man in den nächsten Wochen mehr erfahren.

Auf Anfrage lüftet die Post den Schleier zumindest ein wenig. In einer ersten Version sei ein ähnlicher Funktionsumfang wie beim heutigen E-Post Office zu erwarten – also der Empfang digitaler Sendungen, eine Scanningfunktion und Archivierung beziehungsweise Ablage sowie Zahlungsfunktion für gewisse Banken.

Was danach kommt, ist offen: «Wir werden gemeinsam mit Klara diese Lösungen laufend weiterentwickeln und durch zusätzliche Funktionen ergänzen», sagt der Post-Sprecher. Die neue Lösung werde neben dem reinen E-Mail-Versand und -Empfang zusätzlich die heute gängigen Standardservices eines Mailclients erfüllen, zum Beispiel eine Filterfunktion haben. Etwas, was das alte System nicht konnte. Aber: «Der genaue Leistungsumfang dazu wird jedoch erst noch definiert.»

Kundinnen und Kunden müssen sich also noch gedulden, bis sie Genaueres über das neue Portal erfahren. Wer sich gegen das neue Angebot entscheidet, kriegt künftig seine Post einfach wieder physisch zugestellt – so wie früher.