Positive AnlagerenditeGesamtgewinn der AHV wohl bei rund 3 Milliarden Franken
Dank steigender Börsenkurse gegen Ende Jahr hat der Bund mit den drei Sozialversicherungen AHV, IV und EO im Jahr 2023 eine positive Nettorendite auf den Anlagevermögen erzielt.
Die finanzielle Balance der AHV bleibt nur bis Ende des Jahrzehnts gesichert. Zu diesem Schluss kommt Compenswiss, der Ausgleichsfonds der Alters- und Hinterlassenenversicherung (AHV), Invalidenversicherung (IV) und Erwerbsersatzordnung (EO). Die öffentlich-rechtliche Anstalt des Bundes stellt die Zahlungsbereitschaft der Sozialversicherungen sowie deren Rechnungslegung und Geschäftsbericht sicher.
Am Dienstag präsentierte Compenswiss das Anlageergebnis 2023. Dieses sei mit 4,98 Prozent insgesamt «gut», hiess es. Im Gegensatz zum Vorjahr sei die Rendite wieder positiv gewesen. Grund dafür seien die steigenden Börsenkurse gegen Ende des Jahres. Ab Oktober hätten sich die meisten Anlageklassen positiv entwickelt.
Unabhängig von der Marktsituation reichen positive Renditen nicht aus, um die Finanzierung des AHV- und des IV-Ausgleichsfonds langfristig zu sichern. Aufgrund der demografischen Entwicklung und der Alterung der Bevölkerung wird die Kluft zwischen den Einnahmen und den Ausgaben jedes Jahr grösser.
Gewinn bei rund 3 Milliarden Franken
Der Gesamtgewinn der AHV dürfte für 2023 bei rund 3 Milliarden Franken liegen. Denn zum Anlageertrag von fast 1,6 Milliarden werden noch rund 1,5 Milliarden Einnahmenüberschüsse kommen: Die Einnahmen der AHV aus Lohnbeiträgen und Steuern dürften letztes Jahr laut den AHV-Prognosen des Bundes die Rentenausgaben um rund 1,5 Milliarden überstiegen haben. Die definitive Schlussabrechnung der AHV für 2023 wird im April vorliegen.
Sowohl das Anlageergebnis als auch der Gesamtgewinn entsprechen den Annahmen, die der Bund in seinen Finanzperspektiven für die AHV vornimmt. Darin geht das Bundesamt für Sozialversicherungen (BSV) davon aus, dass die AHV-Rechnung 2023 mit einem Plus von knapp 3 Milliarden Franken abschliesst.
Die Initianten der 13. AHV-Rente sehen sich dennoch darin bestätigt, dass der Ausbau der AHV problemlos möglich sei. «Der AHV geht es gut», schreibt der Schweizerische Gewerkschaftsbund (SGB). Auch in den nächsten Jahren seien Milliardenüberschüsse zu erwarten.
Allerdings entspricht auch dies den Finanzperspektiven des Bundes für das Sozialwerk. Dank der Mehrwertsteuererhöhung ab 2024 und der Erhöhung des Frauenrentenalters steigt das AHV-Vermögen laut Prognosen bis 2030 auf 67 Milliarden Franken an, nimmt von da an aber wegen der steigenden Zahl der Rentenbezüger ab. Falls die 13. AHV-Rente eingeführt wird, dürften die Rentenausgaben bereits ab 2026 die ordentlichen Einnahmen übersteigen. Das Ergebnis könnte dann durch die Erträge auf den Anlagen zwar wiederum verbessert werden, jedoch hängt dies von der jeweiligen Entwicklung auf den Finanzmärkten ab. Und langfristig lassen sich die Kosten der 13. AHV-Rente nicht durch die Kapitalerträge allein decken.
SDA/Markus Brotschi
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