Planung für Uetiker Chemieareal geht in die nächste Runde
Der Regierungsrat und der Uetiker Gemeinderat haben den Masterplan verabschiedet, um das Uetiker Fabrikareal zu gestalten.
«Damit ist ein erster Meilenstein erreicht», so kommentierte Baudirektor Markus Kägi (SVP) an einer gemeinsamen Pressekonferenz von Regierungsrat und Gemeinde Uetikon am Donnerstag den Masterplan «Chance Uetikon». Mit dem Plan, der nun von der Kantonsregierung und vom Gemeinderat genehmigt wurde, ist die Basis geschaffen für eine detailliertere Planung auf dem Areal der ehemaligen Chemie Uetikon.
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Aufzeichnung der Medienkonferenz vom 25. April 2019. Video: Kanton Zürich via Youtube
Ein Blick auf den Masterplan zeigt, dass die Kantonsschule im östlichen Teil des gut 65 500 Quadratmeter grossen Industriegländes – dies entspricht etwa neun Fussballfeldern - unterkommen wird, während ganz im Westen nur Häuser mit Wohnungen erstellt werden. Im mittleren Teil streben die Behörden hingegen eine gemischte Nutzung aus Gewerbe, Wohnen und Freizeit- sowie Kulturangeboten an. Zudem wird die Gemeinde Uetikon am See nicht mehr länger nur dem Namen nach eine Seegemeinde sein, soll doch das Ufer über die gesamte Länge von gut 750 Metern für die Öffentlichkeit zugänglich sein. Im Osten wiederum wird das Gebiet durch eine Passerelle über die Seestrasse und die Gleise erschlossen, die als Zugang zum Bahnhof dienen soll.
Haltung zu Aula wieder offen
Völlig neu sind die Inhalte des Masterplans indes nicht, hatten die Grundeigentümer Kanton und Gemeinde einen Entwurf doch bereits Anfang März an einem Infoanlass der Bevölkerung vorgestellt. In einem Punkt haben sich die Behörden allerdings eine Denkpause verordnet. War ursprünglich geplant, dass die Aula, welche auch für öffentliche Anlässe zugänglich sein soll, in der Kantonsschule erstellt wird, ist nun wieder offen, ob diese auf dem Schulareal oder im Düngerbau unterkommen wird. «Wir haben gesagt, dass wir das mit der Aula nochmals anschauen», erklärte der Uetiker Gemeindepräsident Urs Mettler (parteilos) dazu.
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Drohnenflug über das Fabrikareal. Video: Kanton Zürich via Youtube
Der Düngerbau, der in in der Mitte des Areals liegt, ist nicht das einzige denkmalgeschützte Gebäude auf dem Gelände. Bildungsdirektorin Silvia Steiner (CVP) nannte es «eine grosse Herausforderung», dass ein beachtlicher Teil der Kantonsschule in denkmalgeschützten Gebäuden unterkommen wird. Sie skizzierte mit der Option von «Raum-in-Raum»-Bauten eine mögliche Lösung. Als Beispiel dafür, wie man neue Räumlichkeiten in alte Gebäude integrieren kann, nannte sie die Bibliothek der ZHAW in Winterthur.
«Hohe bauliche Dichte»
Dass die Erschliessung des Areals am See für die Gemeinde Uetikon nicht nur eine grosse Chance, sondern auch eine Herausforderung ist, zeigten die Ausführungen Mettlers zum Thema Wirtschaftlichkeit. «Wir müssen eine ganz starke Nutzung des Gebietes im Westen erreichen», sagte der Gemeindepräsident. Es werde eine hohe bauliche Dichte geben. In den dortigen Wohnungen sollen 600 bis 800 Bewohner einziehen. «Ziel ist es, dass wir das finanziell stemmen können, ohne dass wir den Steuerfuss erhöhen und Schulden machen müssen.»
Bereits jetzt generiert das Fabrikgelände Kosten für die Gemeinde, weswegen diese Mieter für eine Zwischennutzung sucht und die entsprechenden Flächen auf einschlägigen Onlineportalen ausgeschrieben hat. Das Ziel sei, eine schwarze Null zu haben, was den Betrieb des Areals angeht, sagte Mettler.
Ab 2024 wird gebaut
Klar ist, dass die Planung in Uetikon nun zügig voranschreiten muss, sollen die bis zu 1500 Gymasiasten doch ab 2028 am See büffeln. «Wir brauchen den Schulraum auf dieses Datum, weil die Schülerzahlen steigen», betonte Steiner denn auch.
«Kanton und Gemeinde fangen gemeinsam mit der Erarbeitung eines Gestaltungsplans an», erläuterte Kägi das weitere Vorgehen.Als Basis für die Anpassung der kommunalen Nutzungsplanung werden zudem ein Mobilitäts- und ein Freiraumkonzept entwickelt. Die Bevölkerung, die bereits in den letzten anderthalb Jahren in Beteiligungsverfahren ihre Ideen und Anregungen einbringen konnte, soll in diesen Prozess weiter eingebunden werden. «Ab circa 2024 sollen die baulichen Realisierung anfangen», rundete Kägi seinen Ausblick ab.
Für den scheidenden Regierungsrat war die Medienkonferenz im Zürcher Walcheturm übrigens der letzte öffentliche Auftritt. Wie geübt er im Umgang mit Medien ist, zeigte seine abschliessende Bemerkung, er sei sicher, dass das Projekt auch unter seiner Nachfolgerin oder seinem Nachfolger für positive Schlagzeilen sorgen werde. Damit enttäuschte er all jene, die auf einen versteckten Hinweis gehofft hatten, wer die Baudirektion künftig führen wird.
Die Kantonsschule, die erste neue des Kantons seit 40 Jahren, hat ihren Betrieb letzten Sommer bereits mit 100 Schülerinnen und Schülern in einem Provisorium gestartet. Es soll in den nächsten zehn Jahren bis zu 500 Schülerinnen und Schülern Platz bieten. Der Umzug in den Neubau auf dem Chemieareal ist im Jahr 2028 vorgesehen.
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