Pizzeria Pappagallo OberriedenEine kleine Versuchung für starke Büezer
Wenig Schnickschnack, zügiger Service und preiswert: Im italienischen Traditionslokal an der Seestrasse kommen Handwerker mittags auf ihre Kosten.
Ein halbes Jahr ist es her, seit Halil Ibrahim Cinar mit seinem älteren Bruder Kenan das Zepter im italienischen Traditionslokal Pappagallo in Oberrieden übernommen hat. Höchste Zeit also für einen Besuch.
Bei unserer Ankunft um Viertel vor zwölf sind wir die ersten Gäste und dürfen uns einen Tisch am Fenster aussuchen. Keine halbe Stunde später ist die Gaststube rappelvoll. Vor allem Handwerker, ob zu zweit oder in ganzen Teams, steuern das Lokal an der Seestrasse an.
Am Grundkonzept des Pappagallo wollten die Cinar-Brüder nicht rütteln, und so hängt der namensgebende blaue Papagei weiterhin von der Decke der Gaststube. Auf weiteren Dekorschnickschnack wird – zumindest am Mittag – verzichtet. Dafür steht auf jedem Tisch ein goldener Bilderrahmen, der die Mittagsmenükarte beidseitig gut lesbar präsentiert.
Acht Gerichte von Pasta über Pizza bis Cordon bleu mit Gorgonzola zwischen 21 und 34.50 Franken stehen zur Auswahl. Allerdings ist nur eines davon vegetarisch. Ich bestelle also die Parmigiana al Forno mit Tomaten und Auberginen (21 Franken). Meine Begleitung entscheidet sich für die Gnocchi mit Salsiccia an brauner Salbeisauce (22.50 Franken).
Im Menüpreis inbegriffen ist eine Gemüsecurry-Suppe. Wer es lieber knackig mag, erhält auf Nachfrage aber ganz unkompliziert einen kleinen gemischten Salat. Beide Vorspeisen werden in kleinen Tonschälchen serviert – wobei sich der Salat als die bessere Wahl offenbart. Die Currysuppe wäre an sich schmackhaft, allerdings ist das Salz massiv überdosiert.
Die Suppe wird aber auch deshalb nur halb ausgegessen, weil bereits die Hauptgänge serviert werden. Die Gnocchi kommen in einer Tonschüssel. Die Begleitung verleiht das Prädikat «gut». Die Parmigiana wird im gusseisernen Pfännchen gereicht. Die Auberginenscheiben sind etwas grob geschnitten und hätten daher noch etwas länger gegart werden dürfen. Die darübergelegten Tomatenscheiben hätte das Gericht angesichts der schmackhaften Tomatensauce nicht gebraucht.
Das Highlight, das zeigen auch die Reaktionen an den Nebentischen, ist das Überraschungsdessert, das ebenfalls im Menüpreis inbegriffen ist. Wer mag, erhält eine kleine mit Kuvertüre überzogene und mit Vanillecreme gefüllte Schokokugel. Wer kein Freund von Süssem ist, geht ebenfalls nicht leer aus und erhält den Kaffee aufs Haus. So gehts nach einer Stunde pünktlich und wohl genährt zurück an die Arbeit.
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