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Bezahlte Luxusreise nach Abu Dhabi
Pierre Maudet wegen Vorteilsannahme verurteilt

Der Genfer Regierungsrat Pierre Maudet auf dem Weg in den Gerichtssaal. 
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Der Prozess wegen Vorteilsannahme gegen Pierre Maudet endet mit einer Verurteilung. Einzelrichterin Sabina Mascotto sprach gegen den Genfer Staatsrats am Montagabend eine auf zwei Jahre bedingt ausgesprochene Geldstrafe in der Höhe 120’000 Franken aus. Dazu muss er als Kompensation für seine Reise nach Abu Dhabi 50’000 Franken in die Staatskasse zahlen. Verurteilt wurde auch Maudets Stabschef und die beiden Organisatoren der Reise. Die Urteile sind noch nicht rechtskräftig.

Maudet war im November 2015 mit seiner Ehefrau, seinen Kindern, seinem Stabschef und einem Freund nach Abu Dhabi gereist. Die Gruppe flog in der Business-Klasse und logierte im Hotel Emirates Palace, einem der besten Hotels der Welt. Als Höhepunkt der Reise durfte der 42jährige Maudet dem Formel 1 Grand Prix in einer VIP-Loge beiwohnen. Die Staatsanwaltschaft schätzt die Reisekosten für Maudet und dessen Familie auf über 50’000 Franken ein, was der Staatsrat bestreitet.

2016 erfuhr der Genfer Journalist Raphaël Leroy von der Reise und wusste, dass Maudet in Abu Dhabi auch Behördenvertreter getroffen hatte. Maudet betonte hingegen gegenüber dem Journalisten, die Reise sei rein privater Natur gewesen. 2017 kandidierte Maudet für die Nachfolge von Bundesrat Johann Schneider-Ammann. Die Reise öffentlich machte schliesslich die Zeitung «Tribune de Genève» im Jahr 2018. Maudet präzisierte nun, ein libanesischer Geschäftsmann habe den Trip bezahlt. Die Genfer Staatsanwaltschaft eröffnete ein Strafverfahren. In diesem stellte sich heraus, dass nicht der Geschäftsmann, sondern die Herrscherfamilie Abu Dhabis die Reise bezahlt hatte. Maudet musste sich öffentlich dafür entschuldigen, gelogen zu haben. 2020 erhob die Staatsanwaltschaft schliesslich Anklage gegen Maudet, seinen Stabschef und zwei Organisatoren der Reise.