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Trotz Kritik von Experten
Peter Spuhler geht bei Stadler Rail in die Verlängerung

Während der Krise könne er «jetzt nicht einfach davonlaufen», sagt Peter Spuhler und bleibt lieber noch länger Chef seiner Zugbaufirma Stadler Rail. 
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Peter Spuhler will bei seiner Zugbaufirma Stadler Rail nicht kürzertreten. Trotz Kritik von Experten hält er erst mal weiter an seiner Doppelrolle als Firmenchef und Verwaltungsratspräsident fest. «Zurzeit mit der Pandemie (…) kann ich jetzt nicht einfach davonlaufen und die Firma im Stich lassen», sagt er am Donnerstag anlässlich der Bilanzpräsentation für das vergangene Jahr. Er wolle Stadler zuerst wieder auf Touren bringen. Denn Probleme mit Lieferanten und verzögerte Abnahmen von Zügen hatten das Thurgauer Unternehmen im Vorjahr ausgebremst. Der operative Gewinn schrumpfte um knapp ein Fünftel.

Spuhler ist seit Frühjahr 2020 wieder als Firmenchef im Amt, nachdem der vorherige CEO Thomas Ahlburg überraschend den Posten geräumt hatte. Corporate-Governance-Experten sehen die Doppelrolle jedoch kritisch und hatten eine zeitliche Begrenzung gefordert.

Wann Spuhler den Chefsessel wieder räumt, liess er offen – gab dafür aber einen Richtwert aus: Die Firma müsse in einem ähnlich guten Zustand sein wie bei der Amtsübergabe an Ahlburg Anfang 2018. Damals hatte Stadler keine Schulden und etwa eine Milliarde Franken auf der hohen Kante und wies eine operative Rendite von knapp 8 Prozent aus. Finanzexperten erwarten, dass es mindestens zwei Jahre – wenn nicht länger – dauern könnte, bis Stadler wieder diese Werte erreiche. Die operative Rendite lag im Vorjahr bei 5,1 Prozent.

Spuhler verzichtet auf sein Chefgehalt

Trotz seiner Doppelrolle kassierte Spuhler bei Stadler kein doppeltes Gehalt. Sowohl für 2020 als auch für 2021 werde er auf seinen Lohn als Firmenchef verzichten, kündigte er an. Ebenfalls Abstriche macht der 62-jährige Unternehmer bei seinen externen Mandaten, zumal die Statuten von Stadler hier eine Obergrenze vorschreiben.

Neben dem Verwaltungsrat des Autozulieferers Autoneum werde er noch weitere Mandate abgeben. «Ich reduziere da massiv», sagt Spuhler. Stadler fordert seine Aufmerksamkeit – denn im laufenden Jahr soll die Firma den durch die Corona-Krise entstandenen Rückstand wieder aufholen.

Wer dereinst von Spuhler den Chefposten übernehmen könnte, ist offen. Von Bedeutung könnte in dem Zusammenhang aber ein kurzer Satz sein, der in der Pressemeldung fast unterging: Divisionsleiter Markus Bernsteiner übernimmt neu das Schweizgeschäft, das rund die Hälfte des Umsatzes ausmacht. Zudem vertritt er Spuhler nach innen, während Marketingchef Ansgar Brockmeyer die Stellvertreterfunktion nach aussen hält.